Am Donnerstag waren wir im Theater, mit allen 8. Klassen unseres Jahrgangs und das sind immerhin fünf, also so um die 110 SchülerInnen. In den vergangenen Jahren waren wir schon öfter im Opernhaus zu den Weihnachtsmärchen und bemühen uns mindestens einmal im Jahr einen Theaterbesuch zu organisieren. Passend zum Alter, den oft hormongesteuerten Ausbrüchen der lieben Kleinen und natürlich ein wenig auch im Kontext des Sexualkundeunterrichts, der in Klasse 8 wieder einmal anstand, fiel die Wahl dieses Mal auf „Was heißt hier Liebe?“ im Werfparktheater Skellige.
Theaterbesuche am Vormittag empfinde ich ja immer als etwas befremdlich, aber wenn die Vorstellung während der Unterrichtszeit angeboten wird, warum nicht nutzen und mit alten Gewohnheiten brechen. In der Anfangsphase was alles noch etwas wuselig, denn es dauerte seine Zeit, bis alle Anwesenden gerafft hatten, dass da ja richtige Menschen vorn spielen und es dafür auch ein ganzes Stück mehr Ruhe braucht als vielleicht im Kino. Doch während des Stücks merkte man, dass der überwiegende Teil der SchülerInnen absolut dabei waren, an den richtigen Stellen mitgingen und eben auch an den richtigen Stellen die Klappe hielten.
Das Stück wird nun schon seit ca. 20 Jahren immer wieder gespielt und hat an Aktualität nicht verloren. Klar, die Pubertät überkommt jede Generation aufs Neue und die grundsätzlichen Probleme sind die gleichen geblieben. Spannend fand ich, wie in manchen Szenen ein Raunen durch die Reihen ging und die SchülerInnen Formulierungen als krass empfanden, die in ihrer Alltagssprache oft ähnlich oder häufig auch pornöser auftreten. Bei den SchauspielerInnen empfanden sie es offensichtlich als unangebracht versaut. Tjaja, die liebe Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Besonders hat mich persönlich das tolle Feedback der Theatercrew gefreut, dass wir als begleitende LehrerInnen sehr präsent waren und für Ruhe gesorgt haben, das seien sie von KollegInnen aus anderen Schulen leider so nicht gewöhnt, die würde oft ihre Verantwortung am Eingang abgeben und das Stück verfolgen, egal was ihre Schützlinge in der Zeit so treiben. Ich hatte ja vor einer Weile schon mal über die Vorbildfunktion von LehrerInnen geschrieben und fühlte mich durch das Lob im Theater absolut bestätigt, dass ich da richtig liege.
Doch zurück zum Stück. Für SchülerInnen der 8. Klassen sollte es eigentlich ein Muss sein, denn es ist wirklich superpassend. Wer von euch es noch nicht gesehen hat, sollte einfach mal reingehen, denn auch als Erwachsener kann mann oft schmunzeln und gelegentlich herzhaft lachen und spürt hin und wieder die Erleichterung, dass man diesen stressigen Teil des Lebens schon hinter sich hat. 😉
Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.