TIL: So geht „Schreiben“ spielen

Das Grundgerüst von „Schreiben“ ist die Idee, fünf Zufallswörter zu einem Text aus maximal fünf Sätzen ungeordnet unterzubringen. Der Text sollte in sich eine gewisse Kohärenz aufweisen und es kann je nach Spielmodus auch eine Textsorte vorgegeben werden.

Textsorte: Horoskop
Wörter: Ei, Auge, Goldfischglas, Pilze, Solar Plexus Chakra

Wenn sie sich in diesen Tagen häufig verletzlich wie ein rohes Ei fühlen oder den Eindruck haben, die Welt nur noch durch die Wände eines Goldfischglases zu betrachten, sollten sie ihr Solar Plexus Chakra dringend stärken, denn es spielt eine große Rolle für ihr Selbstbewusstsein und die Macht, die sie über sich und andere haben können. Wenn sie die Augen offenhalten, werden sie zahlreiche Situationen entdecken, in denen sie ihre Persönlichkeit trainieren können, um ein glücklicherer Mensch zu werden. Um ihre Wahrnehmung zu sensibilisieren und ihren geistigen Horizont zu erweitern, sollten sie auch den Konsum von Pilzen in Betracht ziehen, denn diese können hilfreich auf diesem Weg der Erleuchtung sein.

Textsorte: Tragödie
Wörter: Federn, Amerika, Stewardess, Sandwich, Himalaya

Entspannt lehnte ich mich in meinem Sitz in der Maschine AA 1015 von American Airlines zurück und genoss das soeben von der Stewardess servierte Sandwich. Heute muss der glücklichste Tag in meinem Leben sein, denn ich fliege an den Ort, den ich mein ganzes Leben besuchen wollte und treffe dort meinen Bruder nach 20 Jahren wieder. Er war schon früh dem bedrückenden Familienleben in einer Kleinstadt im mittleren Westen entflohen und hatte sich in Indien auf den Weg der Erleuchtung begeben. Nun sollte ich ihn endlich wieder treffen und er wollte mir seine Welt zeigen, von der ich bisher nur in seinen Briefen gelesen hatte. Nur noch eine Stunde bis zur Landung, dann würde ich ihn in meine Arme schließen können und würde mit ihm eine für mich wunderbare neue Welt erkunden.
Breaking News: Über dem Himalaya stürzte die American Airlines Maschine AA 1015 aufgrund einer Explosion ab, es gibt keine Überlebenden.


Textsorte: Liebesbrief
Wörter: Eis, Decke, Straße, Bus, Kneipe

Geliebte Kneipe,
auch wenn unsere Beziehung im Moment auf Eis liegt, vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an dich denke. In meinen Tagträumen steige ich an der Ansgarkirche aus dem Bus und gehe beschwingt die Straße hinauf, unter der sich die geheime Kegelbahn befindet. Ich male mir die unzähligen witzigen Momente aus, die sich in der Spaßarea für Eingeweihte hätten abspielen können – auf der Rutsche, im Whirlpool, auf der Kegelbahn. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass es nicht vorbei ist – wir werden wieder gute gemeinsame Zeiten haben. Wenn dieser Tag gekommen ist, erklimme ich die letzte Stufe, öffne die Tür und der Zigarettenrauch, die Musik von The Cure, der Geruch von Maggi und das vertraute Pöbeln des Wirts umhüllen mich zärtlich wie eine warme Decke.
In Liebe dein Lieblingsgast


Textsorte: Erlass eines Ministeriums
Wörter: Comic, Parkuhr, Brennholz, Feuerwerk, Weltall

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wendet sich mit diesem Erlass an sie alle, da durch die Auswertung der neuesten Daten unserer Satelliten im Weltall beunruhigende Fakten bekannt wurden. Das Zünden von Feuerwerkskörpern und das Entfachen von Lagerfeuern mit Brennholz, in einem Umkreis von 3 Metern rund um Parkuhren, setzt eine radioaktive Strahlung frei, die für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann. Bitte sehen sie deshalb dringend ab sofort davon ab, derartige Entzündungsvorgänge zu initiieren und klären sie auch ihre MitbürgerInnen über die Gefahren eines solchen Handelns auf.
Wir werden dies Warnung in Kürze auch in leichter Sprache veröffentlichen und darüber hinaus einen Comic zur bildlichen Aufklärung bereitstellen.
Bitte schützen sie sich und andere und bleiben sie gesund!

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Wenn es Teleporter gäbe …

gnubier  / pixelio.de

gnubier / pixelio.de

Auf der Rückfahrt von einem Festival standen wir zu fünft im Auto bei brüllender Hitze im Stau und philosophierten über die Vorteile und Nachteile von Teleportern.

Wenn es Teleporter gäbe, könnte man sich aus dem Auto jetzt direkt nach Hause beamen. Oder lieber gleich vom Festival, zusammen mit dem ganzen tollen Equipment, dass man vorher mit hingebeamt hat, damit das Bier und das Grillzeug immer kalt ist und damit man super entspannt dort feiern kann. Ein Teleporter würde auch helfen, wenn das Camp weit weg vom Dancefloor ist, dann kann man sich direkt auf den Mainfloor beamen und später wieder zurück und würde sich nicht dauernd verlaufen. Vielleicht würde man sich dann aber auch vom heimischen Sofa direkt auf den Mainfloor beamen und dadurch all die lustigen Situationen im Camp verpassen und ebenso die vielen witzigen Begebenheiten mit fremden Menschen bei Verlaufen auf dem Rückweg.

Praktisch wäre es aber auf jeden Fall, sich zur Arbeit beamen zu können, das würde der Globalisierung ganz neue Möglichkeiten eröffnen, denn dann ist es völlig egal, ob man in Deutschland wohnt und in Brasilien einen tollen Job hat. Man könnte sich auch von überall her in kürzester Zeit Essen liefern lassen, egal auf was man Lust hat, denn das könnte ja schnell hergebeamt werden. (Dieser Gedanke hat uns auch die Vor- und Nachteile von Replikatoren und Holodecks erörtern lassen, was an dieser Stelle nicht vertieft werden soll.)

Wenn jemand einen Unfall hätte, könnte man ihn direkt ins Krankenhaus beamen und ihm schneller die Hilfe zuteil werdnen lassen, die er braucht. Wenn man seine Hausaufgaben oder das Sportzeug vergessen hat, kann man es schnell mal holen und außerdem könnte man sich noch mehr Termine dichter hinter einander legen, weil ja das lästige Fahren oder Laufen zwischen den Terminen entfallen würde. Der perfekte Mord wäre leicht zu realisieren, denn man kann sich an den Ort des Verbrechens hin und die Leiche danach wegbeamen, in den Mariannengraben oder auf den Mond. 😉

Die Frage wäre ja, ob man sich dann an jeden Punkt einfach so beamen könnte oder ob es Beamstationen gäbe, die man sich nur leisten kann, wenn man reich ist. Könnte sich jeder an einen beliebigen Punkt beamen, könnte es ja auch passieren, dass zu ungünstigen Zeiten Menschen in heimischen Wohnzimmer stehen, die man da grad gar nicht haben will. Also müsste es dann wiederum Vorrichtungen zur Beamabwehr geben, wenn man das grad gar nicht möchte. Eine andere Variante wären öffentliche Beamstationen, zu denen man geht, um sich woanders hin beamen zu lassen. Braucht jedes Mietshaus dann seine eigene oder reicht eine für den ganzen Block? Wer besonders begütert ist, könnte sich ja sonst auch eine eigene anschaffen, wenn er möchte.
Eine andere Frage wäre, ob nur selbstbestimmtes Beamen möglich ist oder ob man auch ungewollt gebeamt werden kann. Letzteres hätte schon diverse Nachteile, denn die Polizei könnte bei Demonstrationen die Demonstranten einfach in alle Winde zerstreuen, indem sie irgendwo hingebeamt werden.

Ihr seht schon, es ist gar nicht so einfach mit dem Für und Wider in Sachen beamen und wenn es denn mal erfunden wird, dann liegt noch jede Menge Arbeit vor uns, die ganze Sache so sicher zu gestalten, damit nicht jeder damit Unfug anstellt. Denn die Idee nervige Schüler aus der Klasse temporär auf ein Kartoffelfeld zu beamen klingt ja ganz charmant, aber was wenn die Schüler dann eben mal die nervige Lehrerin auf eben das Kartoffelfeld beamen, wenn die grad die Mathearbeit schreiben lassen will. 😉

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