Regelmäßig im Herbst werden die Jugendsprachwörter des Jahres gekürt und bei der Gelegenheit versuchen die Erwachsenenmedien wieder einmal die wunderbare Welt der Jugendsprache zu erklären. Jedoch sind viele Beispiele noch nie in meinem persönlichen Umfeld vorgekommen oder genutzt worden und ich kann wohl mit Fug und Recht behaupten, der Zielgruppe regelmäßig ausgesetzt zu sein.
Deshalb ein kleiner Rückblick auf die letzte Jahre. 2010 kamen auf die Top3:
- Niveaulimbo
- Arschfax
- Egosurfen
Alle drei Ausdrücke habe ich niemals einen Jugendlichen bei uns an der Schule oder in meinem eigenen Haushalt sagen hören.
Die TOP3 von 2011 waren:
- swag
- fail
- guttenbergen
Während swag mit deutlicher Verspätung hin und wieder mal genutzt wurde, war fail bei uns zu Hause schnell etabliert. Ein guter Grund dafür, dass ich es auch mit in die Schule genommen habe, wo mich einige Schüler erst einmal befremdet anschauten, weil sie mit dem Wort nichts anzufangen wussten.
2012 war das Jahr der Abkürzungen:
- YOLO
- FU
- Yalla
Hier kann man ja kaum noch vor Wörtern sprechen, denn es handelt sich zumindest bei den ersten beiden um Abkürzungen. Yalla hat man bei mir an der Schule schon 2005 gesagt und wahrscheinlich auch schon in den 90ern und noch früher, aber das liegt eher an der Omnipräsenz der Schüler aus dem arabischen Sprachraum. FU kenne ich eher aus meinem häuslichen Umfeld und verwende es auch selbst sehr gern, denn dann fällt nicht ganz so schnell auf, dass ich mich unflätig äußere. YOLO war tatsächlich mal flächendeckend dauerpräsent, zumindest in der Schule.
2013 ist nun „Babo“ das Jugendwort des Jahres. Babo ist eben ein Ausdruck aus dem Haftbefehl-Vokabular und wurde somit, da viele Jugendliche diese Mucke hören, auch ins Alltagsvokabular übernommen.
Mein persönliche JugendUNwort des Jahres ist „reingekackt“, vor allem wenn es an das Ende eines jeden Satzes gehängt wird. „Frau Lupin, ich kann diese Aufgaben nicht, reingekackt. Können sie mir die nochmal erklären, reingekackt. Ich geh gleich Mensa, reingekackt …“ Mittlerweile haben wir in der Klasse ein Strafgeld dafür erhoben und die Klassenkasse ist in einer Woche durch zwei Personen um knapp 4 Euro reicher geworden.
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