Freitag der 13.

Rike  / pixelio.de

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Phobien sind keine schöne Sache, denn sie können im Alltag ziemlich nerven. Heute sollten alle, die unter Paraskavedekatriaphobie (Angst vor Freitag dem 13.) leiden, besonders aufmerksam sein, denn es ist wieder einmal soweit. Wahlweise können sich auch alle Betroffenen mit einer Triskaidekaphobie (Angst vor der 13.) angesprochen fühlen. Dass abergläubische Tendenzen ihren Ursprung in längst vergangenen Zeiten haben, ist nicht wirklich neu, bei diesem Phänomen sind die Interpretationsansätze jedoch ganz interessant.

So sollen Adam und Eva an einem Freitag vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, was dazu führte, dass wir alle nicht im Garten Eden leben dürfen, was auf die Dauer aber ohnehin etwas eng geworden wäre. Nun stellt sich aber die Frage, woher wir wissen, dass es ein Freitag war … „Liebes Tagebuch, heute ist Freitag und die Eva hat mir vorhin eine tolle Frucht mitgebracht. Blöderweise war sie vom Baum der Erkenntnis, von dem wir ja nichts essen sollten. Ich hoffe mal Gott wird nicht ganz so sauer auf uns, der Garten Eden ist nämlich echt eine nette Wohngegend. Bis morgen, dein Adam.“

Dieter Schütz  / pixelio.de

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Danach wurde es ein wenig ruhiger um den fünften Wochentag, bis dann Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde. Für alle Anhänger seiner Kirche sicher kein Tag zum Jubeln, obwohl es Leute gibt, die schlechter dran waren als er, denn der Heiland konnte immerhin nach drei Tagen wiederauferstehen. Vielleicht hätte er ja beim Einladungen verteilen, um mit seinen Aposteln Brot zu essen und Wein zu trinken, vorsichtiger sein sollen. Dann hätte sich die Zahl der Teilnehmer, dieser eigentlich ganz netten Runde, nämlich nicht auf 13 Personen belaufen. So fiel ihm das Missverhältnis erst in letzter Minute auf und Judas musste wieder gehen. Kein Wunder, dass der sauer war und sein ehemaliges Idol bei den jüdischen Pharisäern anschmierte. Damit war Judas raus aus der Gang und ein Ketzer, auch wenn die eigentliche Bedeutung gar keine Irrgläubigkeit impliziert, aber dazu vielleicht ein anderes Mal ausführlicher.

Ähnlich erging es den Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis, hierzulande vielleicht besser bekannt als Tempelritter. Denn auch ihnen wurde Ketzerei unterstellt, gepaart mit Homosexualität im 14. Jahrhundert eine wahrlich gefährliche Kombination. Dieser Meinung war auch Philipp IV. von Frankreich und verschickte versiegelte Brief an alle „Dienststellen“ in Frankreich, die erst am 13. Oktober 1307 geöffnet werden sollten. Das war übrigens zufällig ein Freitag. In den Briefen befanden sich Haftbefehle für alle in Frankreich lebenden Tempelritter, die dieses gut durchorganiserte Kommandounternehmen aus heiterem Himmel traf. Wahrlich ein schwarzer Tag für den Orden. Aber mal ehrlich, was ist das denn für ein König, der sich Philipp der Schöne nennen lässt, was gegen Schwule hat und dann zu solchen Mitteln greift.

Aberglaube hin oder her, bis jetzt lief der Tag eigentlich ganz gut, mal abgesehen davon, dass ich supererkältet bin, aber um dem Tag auch was Positives abzugewinnen, habe ich heute auch frei und kann mich auskurieren, nachdem ich mehr oder weniger erfolgreich zwei Klassenfahrten innerhalb von drei Wochen hinter mich gebracht und überlebt habe.

Was haben doch die Italiener für ein Glück, denn bei ihnen ist ein Freitag der 17. ein Unglückstag. Damit sind sie erst im Januar 2014 wieder dran, während wir im Dezember noch einmal das Vergnügen haben. Es kommt übrigens rein statistisch ein bis drei Mal in einem Jahr vor, dass der 13. des Monats auf einen Freitag fällt.

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