Das Wild Cards Universum

Jube von Capn Trips auf http://wildcards.wikia.com

Jube von Capn Trips auf http://wildcards.wikia.com

Ich gehöre ja auch mehr zu der Kategorie Menschen, die einer guten Comichelden-Verfilmung nicht abgeneigt sind, aber ansonsten nicht sooo viel mit Comics am Hut haben. Der Zugang über die bildlastige Aufmachung lag mir bisher einfach nie, auch wenn die Storys sicherlich spannend sind. Nachdem ich jedoch George R. R. Martins „Lied von Eis und Feuer“ Bücher allesamt weggefressen hatte, fragte ich mich, ob der Autor noch mehr geschrieben hatte, da mir sein Stil und vor allem seine Art Charaktere zu entwickeln sehr gefallen hatte. Das Besondere an den Eis-und-Feuer-Charakteren ist ja, dass sie sich immer weiterentwickeln und innerhalb der Story viele Wendungen durchmachen und deshalb sehr schlecht in Schubladen passen, weil sie diese im Verlauf der Geschichte immer wieder wechseln. Da bin ich auf die „Wild Cards“ Bücher gestoßen, die ebenfalls von George R. R. Martin herausgegeben und von ihm und vielen anderen Autoren geschrieben wurden. Es handelt sich dabei um Kurzgeschichten und Novellen, die innerhalb des Wild-Cards-Universum spielen.

Worum geht’s? Im Jahr 1946 gelangt ein außerirdischer Virus auf die Erde und infiziert sehr viele Menschen. 90 Prozent sterben, neun Prozent haben danach unter fürchterlichen Mutationen zu leiden und verfügen über geringe nützliche besonderer Fähigkeiten und werden voran als Joker bezeichnet und ein Prozent der Bevölkerung wird zu Assen, die über verschiedene klassische oder ungewöhnlich phantasievolle Superheldenfähigkeiten verfügen und damit extrem aufgewertet wurden. Das hat natürlich immense Auswirkungen auf das Leben der Überlebenden und in den Büchern wird erzählt, wie sich das plötzliche Vorhandensein von solch unterschiedlichen Spezies sich vor allem auf das Leben im Kerngebiet des virulenten Ausbruchs, in New York, auswirkt. Es tauchen Personen und kulturelle Entwicklungen der 50er, 60er und 70er Jahre auf und werden in die Story integriert. So begenet man der Hippiebewegung genauso wie dem Vietnamkrieg, nur mit dem Unterschied, dass die amerikanische Regierung mit den Jokern eine schlagkräftige aber auch entbehrliche Sturmtruppe hat, die in Vietnam an die vorderste Front gestellt wird. Ghettoisierung und Freiheitsbestrebungen werden in neuen Kontexten erzählt und was Asse mit Superheldenfähigkeiten an den richtigen politischen Positionen verursachen können, kann man sich vielleicht vorstellen. Was wäre, wenn ein aufstrebender Senator die Fähigkeit hat, Demonstranten nach seinen Wünschen in ihren Gedanken zu manipulieren, um die selbst in einer Vorwahl Vorteile zu verschaffen? Auch mafiöse Strukturen funktionieren ganz anders, wenn besondere Fähigkeiten im Spiel sind.

Die Geschichten sind spannend und anspruchsvoll erzählt und nehmen unerwartete Wendungen. Man begegnet verschiedenen Charakteren in unterschiedlichen Kontexten, in denen ihre Fähigkeiten oder Mutationen besonderen Einfluss nehmen. Alles in allem ist das eine Art Sci-Fi-Literatur mit der ich was anfangen kann und die mich fesselt und ich denke einigen anderen wird es sicherlich auch so gehen, wenn sie sich darauf einlassen. 😉

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Florenz Fotos

Heute gibt’s nicht so viel zu lesen, dafür mehr zu sehen, nämlich eine Auswahl der Florenz Fotos.

Außerdem ein guter Grund mal mit dem Photonic Plugin rumzubasteln, um Flickr Alben hier einzubinden. Welche Plugins nutzt ihr und wie zufrieden seid ihr damit?

 

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Die Geschichte zum Bild: Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione - Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben (1505)

In Florenz waren wir natürlich auch in den Uffizien einer der umfangreichsten Gemäldeausstellung der Welt, die echt sehr beeidruckend war. Viele Künstler haben immer wieder die gleichen Motive verarbeitet, die meistens was mit biblischer Geschichte zu tun hatten, so dass beim Betrachten der Bilder in manchen Räumen der Gedanke aufkam: „Ahja, mal wieder Maria und die üblichen Verdächtigen!“. Deshalb haben uns recht schnell vor allem die Bilder fasziniert, bei denen wir zumindest mal kurz überlegen mussten, wie die genaue Rahmenstory war, da sie nicht ganz so präsent ist. Grundsätzlich halte ich mich recht bibelfest, was die Geschichten des alten Testaments angeht, weswegen mich Giorgiones „Feuerprobe des Mosesknaben“ etwas länger beschäftigt hat, da mir diese Story bisher nicht bekannt war.

In der Bibel, dem Koran und der Torah wird die Geschichte von Moses relativ ähnlich erzählt. Nachdem die Söhne Jakobs aufgrund einer Hungersnot, zu ihrem vorher nach Ägypten verkauften Bruder Joseph, gezogen waren, siedelten sie sich dort an und vermehrten sich. Im 14. Jahrhundert v. Chr. herrschte dann ein anderer Pharao, der den Nachkommen Jakobs, die man unter anderem auch Hebräer nannte, nicht mehr so positiv gesonnen war und deswegen dafür sorgen wollte, dass sie sich noch weiter vermehren. Aus diesem Grund ordnete er die Tötung aller hebräischen neugeborenen Jungen an. In anderen Versionen der Geschichte ist die Rede von einem Traum des Pharao, der dahigehend gedeutet wurde, dass aus den Hebräern ein Mann hervorgehen würde, der den Pharao stürzen würde, was für diesen dann der Grund war, den oben bereits genannten Tötungsbefehl zu geben.

Nun folgt die allseits bekannte „Moses im Körbchen“-Story, die auch auf vielen Gemälden künstlerisch verarbeitet wurde. Moses Mutter Jochebed wollte ihren Sohn retten und bastelte deswegen ein Körbchen aus Schilf, bestrich es mit Pech, damit es wasserdicht ist und legte Klein-Moses hinein. Nun setze sie Kind im Körbchen am Ufer des Nils aus und ließ ihre Tochter Miriam beobachten. Die Tochter des Pharaos kommt zum Baden an den Nil, findet das Körbchen mit dem Kind, nimmt es mit nach Hause und will es behalten. Miriam bleibt in der Nähe und als ihr kleiner Bruder von keiner der Ammen Milch annehmen will, schlägt sie ihre Mutter als möglich Amme vor, was zur Folge hat, dass Klein-Moses nicht nur gerettet ist, sondern außerdem noch regelmäßig von seiner Mutter gesehen wird und versorgt werden kann. In anderen Überlieferungen war es die Frau des Pharao, die den kleinen Moses fand und bei sich aufnahm, aber das ist wohl hier eher nebensächlich.

Nun kommt der Teil der Geschichte, den ich nicht kannte und der so auch nicht in der Bibel zu finden ist. Eines Tages spielte der kleine Moses in der Gegenwart des Pharaos und – je nach Überlieferung – zerzauste er entweder den Bart des Herrschers oder warf seine Krone auf den Boden. Der Pharao war darüber sehr wütend und wollte das Kind töten lassen, doch seine Stiefmutter versuchte dem Pharao klarzumachen, dass das kleine Kind ihn nicht demütigen wollte, sondern einfach noch nicht den nötigen Verstand habe. Deshalb schlug sie die Feuerprobe vor, um den Beweis zu erbringen, dass Kinder in diesem Alter noch nicht wirklich denken. Klein-Moses wurde also eine Schale mit Gold und Edelsteinen präsentiert und eine mit glühenden Kohlen. Der Griff zum Schmuck sollte den Verstand beweisen, der Griff in die Kohlen den kindlichen Unverstand. Dank der Eingebung des Engels Gabriels griff Moses nicht nur nach den glühenden Kohlen, sondern steckte sie sich auch noch in den Mund und verbrannte sich dabei die Zunge. Das wiederum soll die Erklärung dafür sein, dass er der Überlieferung nach „eine schwere Zunge“ hatte und sich in bestimmten Situation lieber von seinem Bruder Aaron vertreten ließ, wobei sich die Experten darüber streiten, ob es sich dabei um einen Sprachfehler, Stottern oder mangelnde Beredsamkeit handelt.

Das Motiv der Feuerprobe wurde nur von wenigen anderen Künstlern aufgegriffen und ich freue mich, dass ich durch das Stolpern über ein Bild so viel Neues gelernt habe 🙂

Giorgione - Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben (1505)

Anton Johann Tischbein - Moses' Trial By Fire 1766

Anton Johann Tischbein – Moses‘ Trial By Fire  (1766)

Quellen:

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Fazit aus zwei Praktika

bbroianigo  / pixelio.de

bbroianigo / pixelio.de

Im Rahmen meines Schulmanagementstudiums musste ich zwei Praktika absolvieren. Das eine machte ich bei der Firma Raytheon und das zweite in der Schule, wo ich die organisatorischen Abläufe, wie Personalgewinnung, Stundenverteilung und Stundenplanung begleiten konnte. Es war sehr interessant mal zwei Welten – freie Wirtschaft und Schule – detaillierter kennenzulernen und miteinander zu vergleichen.

In meinem Fazit möchte ich einige Bereiche der im Praktikumsbericht ausführlich dargestellten Beobachtungen bei der Firma Raytheon und in der Schule einander gegenüberstellen und sie vergleichen. Diese beziehen sich im schulischen Bereich nicht nur auf die schwerpunktartigen Erlebnisse aus dem Praktikum sondern auf auf andere Bereiche, die ich in meiner Arbeit an der Schule bzw. Einblicke, die ich als örtliche Personalrätin gewonnen habe. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Kreatives aus der Schule

Es sind endlich Ferien und mein Hirn befindet sich erstmal im absoluten Chillmodus. Deshalb eine kleine kreative Nachlese aus den letzten Wochen. Die Kunstlehrerin meiner Klasse hat die SchülerInnen animiert mit Wachsmalstiften und Keith Haring Vorlagen Spaß zu haben und plötzlich hingen sie überall. Außerdem wurde ein sehr kreatives Klassennamensschild gestaltet, das ich persönlich ziemlich cool finde. Danke Vika 🙂

[shashin type=“albumphotos“ id=“1″ size=“medium“ crop=“n“ columns=“max“ caption=“y“ order=“date“ position=“center“]

Das letzte Bild der Galerie stammt von einer Schülerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, aber mir trotzdem erlaubt hat, neben ihrem Bild auch eine selbst geschriebene Geschichte zu veröffentlichen. –> Der Sensenmann

Zum Schluss noch ein Zitat aus einer Strafarbeit, die ich pädagogisch ganz unwertvoll als Kollektivstrafe verhängt habe, weil die zwei Drittel meiner Klasse, die sich im Nawi-Unterricht benehmen konnten, keinen Bock darauf hatten mitzubestimmen, was aus dem Drittel wird, das sich nicht benehmen konnte. Die Aufgabe lautete: „Was tue ich dafür, dass der Nawi-Unterricht in der nächsten Stunde gut läuft.“ und ein Schüler nahm sich folgendes vor:

„Wenn die Lehrerin rein in die Klasse kommt, habe ich meine Nawi-Sachen schon auf dem Tisch und wenn sie uns begrüßen möchte, stehe ich auf, mit einem Lächeln im Gesicht und wenn wir uns begrüßt haben, setze ich mich freundlich wieder hin…“

Leider habe ich vergessen zu fragen, ob es funktioniert hat. :/

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Die Sache mit den Menschenrechten

Gerd Altmann/dezignus.com  / pixelio.de

Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de

Nachdem wir uns im Weltkundeunterricht nun ausführlich mit Geschlechterrollen, Vorbildern und Vorurteilen beschäftigt hatten, steht nun das Thema „Die Welt verändert sich“ auf dem Plan. Es geht dabei um den Absolutismus, die Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts inklusive der industriellen Revolution, Menschenrechte und die soziale Frage im 19. Jahrhundert. Bisher hatte ich diese Themen schon mehrfach im reinen Geschichtsunterricht behandelt, aber eben noch nicht in Weltkunde. Deshalb schrieb ich zehn in Frage kommende Themen auf Zettel und ordnete sie mit der Klasse am Zeitstrahl ein. Daraufhin ließ ich die Klasse entscheiden, ob wir uns mit allen Themen gleichgewichtig beschäftigen wollen oder ob es von ihrer Seite ein besonderes Interesse an bestimmten Themen gäbe. Eine Schülerin bemerkte, dass nach den Vorurteilen ja sehr gut das Thema Menschenrechte passen würde, da beides eng miteinander zusammenhängt. Außerdem wurden die Themen „Unabhängigkeit Amerikas“, „Französische Revolution“ und „Napoleon“ besonders viel Zuspruch. Um ehrlich zu sein, habe ich im Vorfeld bemerkt, dass ich selbst das Thema „1848 – Revolution in Deutschland“ nicht besonders spannend finde. 😉

Also zuerst Menschenrechte. In der nächsten Stunde bat ich die SchülerInnen sich in Partnerarbeit zehn Menschenrechte zu überlegen, die ihrer Meinung nach die wichtigsten wären. Danach sollten sie in Vierergruppen zusammengehen und ihre Ergebnisse vergleichen und eine gemeinsame Zehnerliste aushandeln. Die Gruppen benannten dann reihum ihre wichtigsten Menschenrechte und wir ordneten sie an der Tafel. Bevor die SchülerInnen an die Arbeit gingen, definierten wir noch das Wort Menschenrecht. Ein Menschenrecht muss allumfassend für alle gültig sein, muss fair sein und darf andere nicht in ihren Rechten einschränken. Das Ergebnis der Plenumsdiskussion waren folgende Rechte (ohne Ranking):

  • ausreichend Wohnraum
  • sexuelle Selbstbestimmung (freie Partnerwahl)
  • Religionsfreiheit
  • Gleichberechtigung unabhängig von sexueller Orientierung, Hautfarbe, Religion, Herkunft, Behinderung, Geschlecht)
  • gesunde, ausreichende Nahrung & Trinken
  • Privatsphäre
  • Bildung
  • Meinungsfreiheit
  • Freiheit (nicht eingesperrt zu werden)
  • Mitbestimmung
  • Kind zu sein
  • Arbeit von der man seine Familie ernähren kann
  • Gewaltfreiheit

Bei der näheren Betrachtung, inwieweit wir diese Rechte in der Realität haben und sie nicht nur auf dem Papier formuliert sind, wurde schnell deutlich, dass das häufig leider nicht der Fall ist, obwohl Deutschland für sich beansprucht, ein Land zu sein, in dem Menschenrechte eine wichtig Rolle spielen. Einige Schülerinnen hatten bei der Praktikumssuche die Erfahrung gemacht, dass der gleiche Arbeitgeber bei der Nennung einen eindeutig deutschen Familiennamens einen Platz für ein zweiwöchiges Schülerpraktikum hatte, aber bei der Nennung eines ausländischen Namens plötzlich keine derartigen Kapazitäten zur Verfügung stellen konnte.

Ein weiterer Punkt war die Arbeit, deren Einkommen für die Familie zum Leben reicht. SchülerInnen berichteten, dass ihre Eltern in ihren Heimatländern einen hohen Abschluss hatten, der aber hier nicht anerkannt wird und sie deshalb entweder Hartz IV oder geringfügig bezahlte Jobs annehmen müssten, mit denen man die Familie nicht ernähren können.

Andere SchülerInnen berichteten von sehr beengten Wohnverhältnissen, weil sich die Familie aufgrund ihres Einkommens einfach keine größere Wohnung leisten könne und sich deshalb bis zu drei jugendliche Kinder ein Zimmer teilen müssten.
Interessant war auch die Diskussion über die Meinungsfreiheit und wie weit die reichen kann. Vor allem bei diesem Recht wurde deutlich, dass die eigene Meinungsfreiheit schnell die Rechte anderer verletzen kann, so zum Beispiel die Gewaltfreiheit, denn die eigene Meinung kann schnell andere verbal verletzen, wenn sie direkt vorgetragen wird.

In Bezug auf das Freiheitsrecht kam es zu einer interessanten Diskussion über Stubenarrest und ob dieser nicht das Recht auf Freiheit in unzumutbarer Weise einschränkt. Die SchülerInnen waren da sehr unterschiedlicher Ansicht und hielten vielfach Stubenarrest als Erziehungsmaßnahme für eine erträgliche Strafe.

Bei der Sammlung der vermeintlichen Rechte waren auch einige amüsante Meinungen dabei, so erbat sich eine Gruppe das „Recht auf Dummheit“, welches aber bei genauerem Hinschauen als Belastung für die Rechte anderer erwies. Eine andere Schülerin forderte für sich das „Recht auf Fantasie“, was wir ihr auch gern zugestanden. 😉

Alles in allem war es eine sehr anregende Doppelstunde, in der ich wieder sehr viel über die Gedanken, Wünsche und Lebensrealitäten meiner Schüler erfuhr, das ich in den nächsten Stunden auf jeden Fall wieder aufgreifen werde.

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Administration der Technik in der Schule oder der Wahnsinn hat kein Ende

Marco Görlich  / pixelio.de

Marco Görlich / pixelio.de

Manchmal hat man so Schlüsselerlebnisse, die einem die Absurdität mancher Dinge sehr deutlich vor Augen führen. Falls KollegInnen von mir diesen Artikel lesen und sich hier oder da wiedererkennen, dann solltet ihr euch bitte nicht angegriffen oder bloßgestellt fühlen. Sicherlich gibt es viele Sachgebiete auf denen ich ein absoluter Blindgänger bin und das hier mit einem Augenzwinkern aufzuschreiben, ist meine Art den mit der administrativen Arbeit eingehenden Strass abzubauen. 😉

Zurück zum heutigen Schlüsselerlebnis. Gestern und heute waren bei uns Projektprüfungen der 9. Klassen. Schülergruppen von drei bis fünf SchülerInnen hatten sich ca. zwei Monate mit einem Thema ihrer Wahl beschäftigt, eine Hausarbeit im Rahmen von fünf bis zehn Seiten angefertigt, sich auf eine Präsentation vorbereitet und etwas Praktisches zu ihrem Thema angefertigt. Ich stehe also ganz entspannt in meiner achten Klasse, mitten in der zweiten Stunde, als eine leicht aufgelöste Kollegin in meinen Klassenraum kommt und mich bittet, mit in den PC-Raum zu kommen, da ließe sich eine Präsentation nicht öffnen. Die Klasse versprach lieb zu sein und weiter zu arbeiten, wir gingen quer durchs Gebäude zum besagten Raum und trafen dort auf zwei weitere ratlose Lehrer und eine Dreiergruppe Mädchen, die fürchterlich aufgeregt waren und Angst hatten, dass die Präsentation jetzt weg sei. Im PC-Raum qualmten Räucherstäbchen, ein dicker Buddha stand auf dem Tisch, was mich im erste Moment irritierte. Ich versuchte alle Anwesenden zu beruhigen und blickte auf den Bildschirm des Laptops. Schullaptop, ich hatte ihn eingerichtet. Im Dateimanager sah ich den Inhalt eines Ordners auf einem USB-Stick angezeigt. Zu sehen war ein weiterer Ordner, zwei Textdateien und eine präsentation.pptx. Rechtsklick, mit OpenOfficeImpress öffnen und tada, ein weiterer Buddha lächelt von der Beamerleinwand auf mich herab. WTF, und was ist jetzt das Problem? Die Anwesenden sind erleichtert und bedanken sich überschwänglich bei mir – ich bin verwirrt. Ich war jetzt tatsächlich einmal durch das ganze Gebäude gelaufen und habe meine Klasse unbeaufsichtigt gelassen, um eine auf dem Bildschirm sichtbare Datei zu öffnen? Mkay.

Ich will ja nicht behaupten, dass die technische Infrastruktur in unserer Schule besonders transparent und verständlich ist und das es einem Laien zuzumuten ist, dass er weiß, was durch mich direkt beeinflussbar ist und was nicht. Ein schönes Beispiel dafür ist die Beschwerde einer Kollegin. Sie mokierte sich darüber, dass die Seite, auf der sie ihre Mails abruft, jetzt völlig anders aussehe und sie sich nicht mehr einloggen könne. Ich solle das doch bitte rückgängig machen. Der Provider unserer Schulhomepage und Dienstamailadressen hatte seine Seite gerelauncht und der Einloggbutton war jetzt nicht mehr links oben in der Ecke, sondern rechts. Hmm, sorry, was machen kann ich da nicht, denn das Risiko mich auf deren Server zu hacken und ein altes Backup wieder einzuspielen, ist mir dann doch zu groß, mal abgesehen davon, dass das auch meine Skills übersteigt. Manchmal wünscht man sich da schon ein ganz kleines bisschen mehr technischen Sachverstand, das würde sicherlich einiges erleichtern und mich vor allem nicht so oft konfus zurücklassen, mit diesen dämlichen ?Fail?-Gesicht.

Aber administrieren hat auch gute Seiten. Netzwerkdrucker sind eine großartige Erfindung. Vor allem wenn sie in Lehrerstationen oder Klassenräumen stehen. Da kann man doch mal eben an mehrere Drucker den Klassiker „Eine Kuh macht muh, viele Kühe machen Mühe.“ senden und dann abwarten was passiert. Einer davon steht in meine Klassenraum und als ich zwei Stunden später wieder in der Klasse bin, zeigt ein Junge einem anderen den Zettel und findet das ziemlich lustig. 😉 Vielleicht sollte ich noch mehr Drucker ansteuern und in unregelmäßigen Abständen Botschaften zur Hebung der Arbeitsfreude verbreiten.

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Zwei Leseempfehlungen

In letzter Zeit habe ich relativ viel gelesen und möchte euch deshalb zwei Bücher empfehlen, die mir sehr gut gefallen haben.

"Er ist wieder da" von Timur Vermes (Bastei Lübbe)

„Er ist wieder da“ von Timur Vermes (Bastei Lübbe)

„Er ist wieder da“ von Timur Vermes

Der Führer wacht in unserer Zeit in Berlin wieder auf und analysiert die jetzige Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen aufgrund seiner Weltanschauung. Er setzt es sich zum Ziel an seine alten Erfolge anzuknüpfen und die deutschen Bürger von der Richtigkeit seiner Ziele zu überzeugen. Zu Anfang nimmt ihn keiner ernst und er wird für einen unbekannten Comedian gehalten, der prompt in eine bestehende Comedyshow eingebaut wird. Hitler nutzt die neu gewonnene mediale Aufmerksamkeit, um seine Ideen und deren Umsetzung an die Zuschauer zu bringen und hat damit großen Erfolg.

Das Gedankenspiel im Buch, „Was wäre wenn?“, liest sich erstaunlich realistisch und die Reaktionen der Beteiligten erschüttern den Leser immer wieder, vor allem weil sie durchaus genauso erfolgen könnten, wenn es sich nicht nur um eine fiktive Story handeln würde. Höchst satirisch und gesellschaftskritisch sticht der Autor genau dahin wo es wehtut und regt zum Nachdenken an.

 

"Gott bewahre" von John Niven (Heine Verlag)

„Gott bewahre“ von John Niven (Heine Verlag)

„Gott bewahre“ von John Niven

Nach einem 400-jährigen Urlaub kommt Gott zurück in den Himmel und bringt sich im Schnellverfahren auf Stand, was in der vergangenen Zeit auf der Erde gesehen ist. Er ist entsetzt und entscheidet sich nach einem Treffen mit dem Teufel, seinen Sohn Jesus erneut auf die Erde zu schicken, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Eigentlich hatte er der Menschheit doch nur ein einziges Gebot mit auf den Weg gegeben: „Seid lieb!“. Doch seine Stellvertreter auf Erden, angefangen mit Moses, haben aus dieser simplen Lebensanweisung so viele verquere Gebote und Richtlinien formuliert und den Menschen glaubhaft vermittelt, was gut und was böse ist, dass all der Fanatismus und die bigotte Lebensweise vieler Gläubigen das Ergebnis ist.

John Niven präsentiert ein ganz anderes Gottesbild, als man das in der christlichen Tradition gewohnt ist, das aber deutlich sympathischer und vor allem humanistischer ist, als wir es gewohnt sind. Auch in diesem Buch begegnet dem Leser Satire auf höchstem Niveau und man schwankt zwischen Nachdenklichkeit und Lachattaken.

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Schminken im Unterricht

Sara Hegewald  / pixelio.de

Sara Hegewald / pixelio.de

Meine Kreativität hält sich gerade in Grenzen, weshalb ich auf kreative Beiträge von SchülerInnen zurückgreife, die letzte Woche eher zufällig entstanden sind. Zwei Mädchen waren der Meinung, dass ausgiebige Lippenpflege im Unterricht gerade zum Arbeitsauftrag zählte, was jedoch nicht meiner Auffassung der aktuellen Aufgabe entsprach. Deshalb bekamen sie die Aufgabe, in lyrischer Form ihr Schminkerlebnis und meine Kritik zu verarbeiten.

Schminke

In der Schule wird nicht geschminkt,
darum wird nur gewinkt.
Ich trinke Kaffee mit Marshmellow
und schminke mich mit Labello.
Ich sank zu Boden,
die Schminke lag oben.
Das Blinken im Gesicht,
das bin ich, du kleiner Wicht.
Schminke in my face
und ich ging zum race.

Schminke 2
Trinken und schminken,
dazu noch ein bisschen winken.
Ich aß Marshmellow
und nahm Labello.
Meine Freundin Ule,
ging in die Schule.
Mit meinem Fineliner,
zeichnete ich Eyeliner.
Meine Oma vererbte mir Schminke
und starb und winkte.

Die Namen der Autorinnen werden bewusst verschwiegen, um sie nicht öffentlich anzuprangern. Die Freigabe zur anonymen Veröffentlichung wurden jedoch erteilt. 😉

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.

Resümee: Masterstudiengang „Schulmanagement und Qualitätsentwicklung“ an der RAT Skellige

Gerd Altmann  / pixelio.de

Gerd Altmann / pixelio.de

Der vierte Semesterbeitrag ist bezahlt und damit die Rückmeldung zu meinem letzten Semester des Masterstudiengangs »Schulmanagement und Qualitätsentwicklung« an dRAT Skellige besiegelt. Ein guter Zeitpunkt, um einen ersten Rückblick zu wagen.

Vor dem Wintersemester 2011 stolperte ich über diesen Studiengang und überlegte, ob das was für mich sein könnte. Zwei Jahre, sieben Module, ca. 3000 Euro Studiengebühren, Wochenendseminare, Onlineseminare, zahlreiche Einsendeaufgaben, Klausuren, zwei einwöchige Praktika und am Ende eine Masterarbeit – schaffe ich das neben einer vollen Lehrerstelle oder wird das zuviel? Rückblickend kann ich sagen, dass es phasenweise schon stressig war, aber durchaus schaffbar ist.

Das Studienangebot wendet sich an Lehrkräfte mit Ambitionen irgendwann eine leitende Tätigkeit im Bildungsbereich übernehmen zu wollen bzw. Führungskräfte im Bildungssektor. Als Voraussetzung für die Zulassung muss man das erste und zweite Staatsexamen absolviert haben sowie zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen können. Die Inhalte des in sieben Module aufgeteilten Studiums umfassen viele Bereiche, die nachhaltige Auswirkungen auf die Qualitätsentwicklung in Schulen haben und geben gute Einblicke in die umfangreichen Tätigkeiten, die auf einen zukommen, wenn man eine Organisation wie eine Schule managen will. Jedes Modul startet mit einem Studienbrief und einem Präsenzseminar, welches man freitags und samstags gemeinsam mit der Jahrgangsgruppe in der Skelligeer Uni absolviert und an das sich fünf abendliche, eineinhalbstündige Onlineseminare im Wochentakt anschließen. Für letztere loggt man sich auf einer Lernplattform ein und lauscht den Ausführungen der Referenten, hält selbst Referate und kann sich wie im realen Seminarraum zu Wort melden und aktiv beteiligen. Zu jedem Modul schreibt man darüber hinaus drei dreiseitige Einsendeaufgaben zu Fragen, die im Studienbrief behandelt werden und am Ende steht in den meisten Modulen eine 60-minütige Klausur, die ebenfalls von zu Hause aus geschrieben und dann hochgeladen wird. Die Klausurfragen sind fast immer Transferaufgaben, deshalb nützt einem der Studienbrief zum Abgucken eher wenig, da man vielmehr aus seinen eigenen Erfahrungen aus dem Schulalltag schöpfen kann und diese dann „nur“ noch mit dem Thema in einen sinnvollen Bezug bringen muss. Weiterlesen

Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.