TIL: Bluetooth – Warum König Harald auch Blauzahn genannt wurde

Dass der Name des Funkstandards Bluetooth auf König Harald Blåtand (dän. = Blauzahn) zurückgeht, der im 10. Jahrhundert Dänemark erstmals unter einer Krone einte, ist ein bekannter Fakt, auch dass das Bluetoothlogo aus den beiden Runen Hagalaz und Berkano des altnordischen Runenalphabets gestaltet wurde.

bluetooth
Doch warum trug König Harald den Beinamen Blauzahn und wurde mit diesem Namen so bekannt, obwohl er doch, der nordischen Namenstradition folgend, eigentlich Harald Gormsson heißen würde. Im Gästebuch eines Wikingerworkshops im Rahmen der Klassenfahrt habe ich eine niedliche Geschichte gelesen, die mich motivierte, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen.

Die Mutter von Harald wollte Grütze mit Blaubeeren machen, aber alle Blaubeeren waren weg. Die Mutter fragte alle, ob sie wüssten, wo die Blaubeeren abgeblieben waren, doch keiner hatte eine Ahnung. Da kam der kleine Harald um die Ecke und hatte ganz blaue Zähne, weil er alle Blaubeeren aufgefuttert hatte. Das sagte die Mutter zu ihm: „Du bist mir ja ein kleiner Blauzahn, mein Sohn.“

Von Jürgen Howaldt - Eigenes Werk (selbst erstelltes Foto), CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=165474

Von Jürgen HowaldtEigenes Werk (selbst erstelltes Foto), CC BY-SA 2.0 de,

Über die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Theorien.

  • König Harald hatte eine Vorliebe für Blaubeeren und deshalb oft blaue Zähne, die ihm den Beinamen eingebracht haben.
  • Es war eine bekannte Tradition der Wikingerkrieger, dass sie sich Kerben in die Zähne feilten und diese dann dunkel einfärbten, um im Kampf furchtrerregender auszusehen. Möglicherweise tat das auch König Harald.
  • König Harald hatte schlechte Zähne, die aufgrund ihrer Schädigungen eine blauschwarze Färbung hatten.
  • Der altnordische Name lautete Haraldr blátǫnn, wobei der erste Teil auf die Farbbezeichnung blár für dunkelblau, schwarz oder bleifarben stehen kann und –tönn für Zahn, das aber auch eine Metapher für ein Schwert sein kann, Andere Historiker vermuten, dass er mit dem Wort þegn „Freisasse, Untertan; Dolch“ (vgl. engl. thane und chieftain) in Verbindung zu bringen ist.

Ganz genau wird man es wohl niemals erfahren, da der Name in dieser Form erst ca. 200 Jahr nach König Haralds Tod in einer schriftlichen Quelle auftauchte.

Quellen:

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Schulentwicklungstag im Stil eines BarCamps

DSC_0139Nun ist er auch schon wieder vorbei, unser erster Schulentwicklungstag im Stil eines BarCamps und wenn ich mir die Zielscheibe mit den Rückmeldungen anschaue, würde ich sagen, dass wir etwas richtig gemacht haben. Angefangen hatte es vor etwa sechs Wochen, als in einer Dienstversammlung darüber gesprochen wurde, dass wir in diesem Schuljahr noch einen Schulentwicklungstag veranstalten sollten und bisher kein Thema anläge, das von außen verordnet wurde oder ganz dringend der Bearbeitung bedürfe. Einige Kollegen hatten die Idee, man könne ja in bestimmten Materialsammlungen und schulinternen Fachcurricula aufräumen, andere wünschten sich schon auch etwas Input für den Kopf. Deshalb warf ich mal die Idee eines Schulentwicklungstags im Stile eines BarCamps auf den Markt, bei dem es ja durchaus möglich wäre, auch Sessionslots für das Aufräumen zu reservieren, darüber hinaus aber auch mal die hausinternen Ressourcen zu nutzen, denn es gibt ja immer Kollegen, die tolle Sachen machen und da mal die Zeit hätten, etwas ausführlicher darüber zu berichten bzw. andere in etwas anzuleiten, das gern erlernt werden würde oder man könnte sich Zeit für Diskussionen nehmen, für die in anderen Sitzungen immer die Zeit fehlt. Weiterlesen

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Sie sind da!

Günter Havlena  / pixelio.de

Günter Havlena / pixelio.de

23 kleine neue Menschlein sind in meinen Klassenraum eingezogen und bisher bin ich total begeistert. Nachdem ich vor den Sommerferien eine 10. Klasse nach dem Abschluss gehen lassen musste, die ich seit der 5. Klasse als Klassenlehrerin hatte und die mir sehr ans Herz gewachsen waren, ist nun ein Neustart angesagt. Zusammen mit drei anderen 5.Klassen „wohnen“ wir auf einem Teamflur und ich hatte Glück und durfte in meinem Klassenraum bleiben, der mit Pflanzen und Regalen richtig gemütlich ist.

Am Mittwoch kamen sie dann, die neuen Fünftklässler und ich war ganz schön aufgeregt. Würde mir die Umstellung von den Großen zu den Kleinen einfach so gelingen? Bekomme ich es hin, all die sinnvollen Rituale und Abläufe, die wir an der Schule seit meinem letzten Neustart entwickelt und etabliert hatten gleich ordentlich umzusetzen? Außerdem habe ich zum ersten Mal eine I-Klasse mit einigen Kindern, die einen Förderbedarf Lernen haben? Die Grundvoraussetzungen sind ziemlich gut, denn ich habe in meinem Lehrerteam tatsächlich ausschließlich Kollegen, mit denen ich richtig gut kann – so menschlich gesehen.

Nach der Einschulungsveranstaltung gingen wir in die Klasse und haben dort eine Stunde verbracht und heute den ganzen Tag. Spätestens nach dem Satz: „Frau Lupin, kannst du mir bitte mal meine Haarspange richtig reinmachen, die rutscht immer wieder raus.“ war mir glasklar, dass ich wieder bei den Kleinen bin. 😉 Es ist unfassbar spannend die Lerngruppe zu beobachten und zu sehen, wie die Einzelnen miteinander agieren, was ihnen leicht und was ihnen schwer fällt, wer welchen Humor hat und vor allem, wie groß die Bandbreite der Charaktere und Auffassungsgaben ist.

Meine Klasse kann:

  • erstaunlich schnell leise werden, dafür, dass wir uns kaum kennen
  • Elternbriefe mit nach Hause nehmen und fast vollständig am nächsten Tag wieder ausgefüllt mitbringen
  • einen Stuhlkreis in 1:30 Minuten in einer erträglichen Lautstärke aufbauen
  • sich gegenseitig an Ruhe erinnern, wenn in Aussicht steht, dass wir rausgehen, wenn es in den nächsten 20 Minuten tippitoppi-leise ist
  • witzig sei 🙂

Ich freue mich auf die nächsten sechs Jahre!

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Kochen mit Fortgeschrittenen

Karottenkuchen

Karottenkuchen

Heute haben wir mal wieder in der Schule gekocht und es hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es wie immer wuselig war.

Es gab viele leckere Sachen und bis auf ein wenig Brühe, war alle handgemacht und selbst gewürzt. Besonders war dabei, dass wir auch den Nudelteig für den Nudelauflauf und die Lasagne selbst gemacht haben sowie die Gnocchis, letzteres war auch für mich das erste Mal.

 

Die Menüauswahl las sich folgendermaßen:IMG-20141204-WA0010

  • Tomatensuppe
  • Lasagne mit Tomatensoße
  • Nudelauflauf mit heller Soße
  • Gnocchis mit Puten-Käsesoße
  • Karottenkuchen
  • Vanilliecreme
  • Schokomuffins mit Sahne und Obstdekoration
  • Plätzchen

Wir haben am Ende mit 22 Personen gegessen und es wären noch einige mehr satt geworden. Für morgen sind noch ein ganzer Haufen Plätzchen, Vanilliecreme und Tomatensuppe übrig. Pro Kopf hat das Ganze nur 3,50 Euro gekostet. Läuft bei uns!  IMG-20141204-WA0012

 

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Ferienzeit = Lesezeit

Was passt zu Ferien und schönem Wetter als sich irgendwo im Freien oder auf der hemischen Couch mit einem guten Buch niederzulassen und zu schmökern. Das habe ich in den letzten drei Wochen auch schon ausgiebig getan und möchte an dieser Stelle ein paar Bemerkungen zu den gelesenen Büchern abgeben.

Breaking News – Frank Schätzing 

Nachdem ich Frank Schätzing erst mit einiger Verspätung für mich entdeckt hatte, habe ich in relativ kurzer Zeit vier Romane von ihm gelesen. Da mir sein Schreibstil und die Themenauswahl gut gefällt, war das Lesen dieses Buches eher ein logischer Schluss als eine bewusste Entscheidung. Deshalb war ebenfalls eher zufällig, dass die Thematik israelische Siedlungspolitik und deren Hintergrundgeschichte seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts mir einige historische Fakten lieferte, um die aktuellen politischen und kriegerischen Entwicklungen in Israel zu verstehen. Mal abgesehen von den geschichtlichen Exkursen ist es spannend geschrieben und lebt von den interessanten Figuren, die der Autor beDie Spucke des Teufels – Ella Theissim Schreiben entwickelt hat.

Tod und Teufel – Frank Schätzing

Haus der Overstolzen Köln

Haus der Overstolzen Köln

Als großer Freund der historischen Romane habe ich diese Verschwörungsgeschichte aus dem 13. Jahrhundert gelesen, was umso passender war, weil ich kurz nach dem Lesen in Köln war und einige Orte mit anderen Augen betrachtet habe und ganz bewusst das Haus der Overstolzen besuchen wollte. Mir hat das Buch gefallen, weil es recht gut das Leben im Mittelalter darstellt und die Abhängigkeiten zeigt, in denen sich vor allem die einfachen Menschen befanden. Mir persönlich wird durch solche Geschichten immer ziemlich deutlich bewusst, dass wir froh sein können, in einer aufgeklärten Zeit zu Leben in der Menschenrechte, auch wenn wir oft berechtigte Kritik an der Einhaltung derselben haben, ein fester Bestandteil unseres Lebens sind und man sich auf viele von ihnen auch verlassen kann.

DieBuchmalerin – Beate Sauer Dieses Buch las eine Frau neben mir auf der Fähre nach Amrum und ich konnte nicht widerstehen, ein paar Zeilen mitzulesen und dann wollte ich es komplett lesen. Witzigerweise blieb ich im 13. Jahrhundert und konnte auch hier noch einmal wertschätzen, welche Rechte und Chancen Frauen heute haben und das ganz ohne ständig unter dem Verdacht zu stehen, eine Hexe zu sein. Das Mittelalter war schon eine düstere Zeit, nicht nur in den Köpfen der Menschen sondern auch in Bezug auf die Lebensumstände der einfachen Leute und deren Gefährdung durch eine scheinbar lapidare Krankheit zu Tode zu kommen. Das Buch kann man auf jeden Fall einfach mal so nebenbei weglesen.

Die Spucke des Teufels – Ella Theiss Nun verschlug es mich ins 18. Jahrhundert unter der Herrschaft Friedrichs II, der versuchte, seinen Untertanen die Kartoffel schmackhaft zu machen. Da ich die Geschichte der Kartoffel und den Widerspruch des typisch deutschen Gemüses gemessen an seiner kurzen „Lebensdauer“ in deutschen Gefilden recht interessant finde, gefiel mir dieses Buch sehr gut, denn der Autorin gelang es Fakten um die Etablierung und fehlende Akzeptanz dieser Erdäpfel mit einer interessanten Story zu mixen, so dass das Lesen einfach Spaß machte.

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Amrum

Amrum LeuchtturmDas letzte Mal richtig campen, mal abgesehen vom Zelt bei einem Festival aufschlagen oder hinter einer virtuellen Kiste bei Counterstrike auf den Gegner warten, war ich wahrscheinlich vor etwa 35 Jahren mit meinen Eltern an der Ostsee. Nun habe ich drei Tage lang eine Kollegin und ihre Familie auf Amrum besucht und viel Zeit davon auf dem tollen Dünenzeltplatz verbracht. Es ist schon interessant das Campervölkchen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und hier und da aufzuschnappen, wie die Camper-Insel-Welt tickt.

  • Die Migrationsquote ging auf dem Zeltplatz gegen Null.
  • Kinder haben Namen wie Jonte und Fjon.
  • Man kann lange Zeit darüber diskutieren ob das Wasser aus den diversen schicken, blanken Armaturen wirklich Trinkwasser ist oder nicht. “ Wir haben gestern unsere Flaschen an den Hähnen ohne deutliche Trinkwasserkennzeichnung aufgefüllt und uns geht es noch gut.“ Manchmal muss man auch einfach mal was riskieren.
  • Wenn man lange genug an der Nordsee ist, ist irgendwann auch mal Wasser da. 😀
  • Es gibt viele unterschiedliche Schnarchfrequenzen in den umliegenden Zelten, die einen vom Schlafen abhalten können.
  • Langes Frühstück und blonde Kinderhaare flechten, kann total entspannend sein.
  • Silversurfer, die auf der Fähre die ganze Zeit WhatsAppen sind ja irgendwie niedlich, den Benachrichtigungston dabei auf seniorenhörbare Lautstärke eingestellt haben irgendwie nicht.
  • MoPo, Bild und ich werden niemals Freunde.
  • Es ist interessant zuzuhören, wenn ein offensichtlich wenig medienaffiner Vater anderen Eltern versucht zu erklären, warum er es nicht so gut findet, dass die Klassenkameraden seines, eine betreute Grundschule besuchenden, Sohnes GTA spielen und worum es in dem Spiel geht.
  • Warum machen Menschen Selfies während sie in ein Fischbrötchen beißen?

 

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Berlin, Berlin, wir waren in Berlin

Berlin Zoo

Berlin Zoo

Gleich zu Anfang dieses Schuljahres war ich mit meiner Klasse in Leipzig zur Klassenfahrt und wir hatten jede Menge Spaß und alles hat super geklappt. Weil es so schön war, fragten mich einige Schülerinnen, ob wir nach den schriftlichen Hauptschulabschlussprüfungen nicht noch einmal gemeinsam irgendwo hinfahren könnten, quasi als Abschiedsfahrt, weil etwa ein Drittel die Klasse mit dem Hauptschulabschluss verlässt und damit eine gemeinsame lange Zeit endet. Die Eltern waren schnell überzeugt und auch das Amt stellt sich nicht quer, sondern übernahm bei denjenigen die Kosten, die Bildungsgutschein berechtigt sind. Interessant dazu ist vielleicht auch für andere die Gesetzeslage laut SGB.

Weil es schon in Leipzig so gut geklappt hatte, haben wir alle einzeln gebucht und sind so mit drei Übernachtungen im Hostel Singer 109, der Bahnfahrt mit dem „Quer durch’s Land Ticket“, Zoo-, Schwimmbad, Disco- und Museumsbesuch sowie einer Stadtrallye mit 200 Euro gut hingekommen. Dank Superwetter hatten wir in der Woche nach Pfingsten eine richtig schöne Abschlussfahrt und ich bin wieder mal davon überzeugt worden, dass ich die beste Klasse der Welt habe. 🙂 Weiterlesen

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Betroffenheit als didaktisches Mittel?

Paul-Georg Meister  / pixelio.de

Paul-Georg Meister / pixelio.de

Ich habe vor allem aus dem Grund Geschichte studiert, weil mich die Geschichten der Vergangenheit interessieren. Als Fach fürs Lehramt war das dann irgendwie logisch und aus dem Fragmentwissen aus verschiedenen Epochen ist ein Großes Ganzes geworden, das je länger man sich im Unterricht wieder mit einzelnen Fragmentthemen beschäftigt immer schlüssiger wird. Im Unterricht kommt dann noch hinzu, dass die Schüler mit ihrem Weltwissen eine ganz andere Perspektive auf Ereignisse haben.

Fakten, wie dass im 1. Weltkrieg 17 Millionen Menschen gestorben sind, dass Karl der Große 800 gekrönt und dass es – laut Wikipedia – vier Schlachten auf dem Amselfeld gegeben hat, sind da für ein gesamthistorisches Bild eigentlich irrelevant. Es ist glasklar, dass jeder Tote in jedem Krieg zuviel war, auch die Opfer aller vier Schlachten auf dem Amselfeld und dass es wesentlich interessanter war, wie Karl der Große seinen Alltag verbracht hat und dass er weder nur Held noch nur Sachsenschlächter war. Doch wie bekommt man es hin, dass die Schüler aus dem Geschichtsunterricht was für’s Leben und ihr eigenes Wertesystem mitnehmen.

Im Studium lernt man, dass es didaktisch höchst fragwürdig sei, Guido Knopp Produktionen im Geschichtsunterricht zu verwenden und dass man die Schüler nicht mit inszenierten Betroffenheitssituationen manipulieren soll und dass vor allem die Arbeit an den Quellen Geschichtsverständnis schafft. Es gibt sicherlich passende Themen, die man anhand von Quellen erarbeitet, wobei ich da oft Textquellen eher langweilig finde und zu bildlichen Darstellungen tendiere – ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte. Ich habe in meiner Lehrerkarriere noch nie vorher wirklich 3. Reich unterrichtet und bin ehrlich gesagt auch bisher kein wirklicher Fan der Zeit gewesen.

Vor einer Weile hatte ich mal scherzhaft angemerkt, ich könne ja das 3. Reich ganz einfach abhandeln, indem ich „Der Aufstieg des Bösen“, „Schindlers Liste“ und „Der Untergang“ mit der Klasse anschaue und dann eigentlich mit allem durch bin. Mittlerweile finde ich diese Idee gar nicht mehr so abwegig, denn was will man denn bei den Schülern erreichen, wenn man diese Zeitepoche aus dem Lehrplan abarbeitet, was sollen sie wirklich mitnehmen? Heute haben wir „Schindlers Liste“ geschaut und ich habe den Film erst zum zweiten Mal gesehen, nachdem ich 1993 im Kino war. Bei allem „hach, der zielt ja so auf’s Betroffenmachen ab“, fand ich ihn echt gut und habe meine Schüler aus der letzten Reihe beobachtet und sie waren absolut fokussiert. Beim Nachgespräch kamen dann auch sehr gute Denkansätze, Fragen und Rückmeldungen, bei denen es absolut logisch war zu sagen: „Ja, der Film sollte einem ein ungutes Gefühl machen, ja, es ist gut jetzt ein bisschen nachzudenken und nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen und ja, bestimmte Szenen wurden bewusst so inszeniert, damit er beim Zuschauer bestimmte Gefühle auslöst!“. Daran sehe ich nach meinen heutigen Erfahrungen auch nichts didaktisch Verwerfliches und habe das Gefühl, dass die Schüler eher und länger zum Denken angeregt wurden, als das der Originaltagebucheintrag eines Buchenwaldhäftlings oder eine Mortalitätsstatistik aus dem Jahr 1943 gekonnt hätte.

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