Totgeglaubte leben länger, dass weiß man nun schon seit einiger Zeit, im Fall von Jack Sparrow nimmt diese Aussage aber ganz neue Dimensionen an, denn der liebenswerte, durchgeknallte Kapitän der Black Pearl, seines Zeichens einer der neun Piratenlords seiner Welt, zeigt auch im dritten Teil der karibischen Piratenfilme, dass man immer mit ihm und seinen Plänen rechnen sollte.
Der Film
Der zweite Teil des Films „Fluch der Karibik“ endete ja damit, dass Jack Sparrow dem Kraken zum Opfer fiel und Davy Jones in dem Glauben zurück ließ, dass Jack mitsamt der Truhe in dem sein Herz ruht in dem Meeresungeheuer verschwunden sei. Dies ist jedoch ein Irrtum, denn Norrington hat das Herz heimlich in seinen Besitz gebracht und es Lord Beckett übergeben, in der Hoffnung wieder ein Teil der Royal Navy werden zu dürfen.
Der dritte Teil schließt sich nahtlos an den vorangegangenen an, denn die Story beginnt mit der Information, dass sich Elisabeth und Will offensichtlich mit dem totgeglaubten Captain Barbossa verbündet haben und mit ihm einen der neun Piratenlords aufsuchen. Dieser hat sein Hauptquartier in Singapur und nennt sich Sao Feng. Das ungleiche Trio hat neben dem Ziel Jack Sparrow von den Toten zurückzuholen, den Willen alle Piratenlords zu einer Versammlung zu überzeugen, durch die sie sich einen erfolgreichen Schlag gegen die immer übermächtiger werdenden East India Trading Company versprechen, die sich unterdessen mit Davy Jones verbündet hat. Diese unheilige Allianz ist sehr verheerend für alle Piratenlords, da Davy Jones mit seinem Geisterschiff Flying Dutchman und seiner aus Fischmenschen (in der OmU-Fassung in den Untertiteln mit ‚Fischköpfen‘ übersetzt) bestehenden Crew eine ernstzunehmende Gefahr darstellt.
Der Film ist wie zu erwarten war, wieder gespickt mit skurrilen Wendungen, so dass es immer wieder spannend ist zu verfolgen, wer auf wessen Seite steht, da sich die Konstellationen ständig ändern. Ebenso hat der Zuschauer wieder die Chance sich von Johnny Depps Schauspieltalent zu überzeugen, denn auch in dieser dritten Fortsetzung stellt er die Hauptfigur des Films, den legendären Captain Jack Sparrow sehr überzeugend dar, so wird man in einigen Szenen Zeuge seiner Auseinandersetzungen mit sich selbst, was äußerst amüsant anzuschauen und zu hören ist.
Elisabeth Swann spielt eine wichtige Rolle im Film und beweist wieder einmal, dass sie eine äußerst starke und abenteuerlustige Frau ist. Die Umsetzung der Rolle, die sie übernimmt, gelingt ihr sehr gut, denn neben ihrer Ausstrahlung und Schönheit, besticht sie vor allem auch durch Charme und Schlagfertigkeit und steht den draufgängerischen Piraten in ihrem Mut in keiner Weise nach. Besonders witzig ist eine Szene in der sie genötigt wird ihre Waffen abzulegen und der Zuschauer Zeuge davon wird, dass auch eine Frau sehr erfinderisch im Verstecken ihrer Waffen sein kann.
Ein weiteres Highlight des Filmes ist natürlich wie schon im Vorfeld durch die Medien gepusht, das Auftreten Keith Richards‘ als Jack Sparrows Vater. Die Rolle und das Qutfit passen einfach unglaublich gut zu ihm und er versteht es den Zuschauer mit seiner Coolness sofort in seinen Bann zu schlagen. Er tritt als der Hüter des PiratenKodex‘ auf und erinnert die Piratenlords an die unumstößlichen Ehrenregeln, an die sie sich zu halten haben. Seinem Sohn Jack gibt er einen wertvollen Rat mit auf den Weg, der bei nährerer Betrachtung wirklich einen tieferen Sinn hat: „Der Trick ist nicht ewig zu leben, sondern ewig mit sich selbst leben zu können.“
Wie es sich für einen ‚richtigen‘ Piratenfilm gehört, ist dieser auch wieder voller gelungener Kampfszenen und gewaltiger Seeeschlachten, bei denen nicht mit Spezialeffekten gespart wurde. Der Showdown ist ein wenig zu lang geraten, so dass man als Zuschauer leicht des Gemetzels überdrüssig wird. Eine interessante Tatsache ist angesichts der teilweise nicht wirklich zurückhaltenden Inszenierungen der Kämpfe, die FSK-Einstufung ab zwölf Jahren, die man, im Zusammenhang mit der anhaltenden Diskussion über zu viel Gewalt in den Medien, nicht nachvollziehen kann. Aber das bei Disney-Filmen da nicht ganz so zimperlich eingestuft wird, ist ja ein bekannter Fakt.
Das Spiel
Seit heute steht es in den Läden und ihr könnt nun auch interaktiv in die karibische Piratenwelt abtauchen. Das Spiel erscheint für alle gängigen Plattformen und bietet neben einer wirklich sehr filmechten Grafik eine Menge Spaß und Abwechslung. Dabei werden die Eigenheiten der Konsolen gut genutzt, denn auf dem Wii können die Schwertkämpfe mit Wiimote und Nunchuk ziemlich lebendig nachvollzogen werden. Dafür bietet die Version für die Xbox 360 eine ganze Reihe Rätsel, die zu lösen sind. Ebenso sind wagemutige Sprünge und Kletteraktionen zu vollführen, die eine Menge Geschicklichkeit in der Steuerung benötigen.
Eine Besonderheit in dem sonst eher Action geladenen Spiel ist der Einsatz von Voodoo Magie, die man zur Verwirrung der Gegner und Verbesserung der eigenen Vorteile nutzen kann.
Die authentische Charakterdarstellung ist dank Motion Capture kein Problem, so ist allein schon der Gang eines Jack Sparrow im Spiel ebenso wiegend wie im Film anzusehen und die Bewegungen bei den Kämpfen mit den Gegnern laufen flüssig, als schaue man sich ein Video an, nur mit dem Unterschied, dass man selbst ein Teil des Geschehens ist.
Die Handlung ist an die Story des zweiten und dritten Teils angelehnt und man trifft immer wieder auf Charaktere aus den Filmen, die auch ein Teil der Storyline des Spiels sind. Dabei können im Laufe des Spielverlaufs diverse Charaktere freigespielt werden. Im Spiel selbst kann man im MultiplayerModus verschiedene Aktivitäten gemeinsam mit anderen ausführen, dies reicht von gemeinsamen Kartenspielen in der Taverne bis zu kooperativen Seeschlachten, dabei kann man zwischen kurzfristigen Bündnissen und langanhaltenden, unterstützenden Verbindungen wählen.
Alles in allem scheint das Spiel eine würdige Umsetzung des filmischen Geschehens zu sein und bietet allen Liebhabern des Action-Adventures-Genres eine amüsante Zeit, wenn sie in die Welt der Piraten abtauchen.
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