Die guten Vorsätze waren da, an der Ausführung haperte es aber. Nachdem ich heute meinen Lv. 2-Text fertig geschrieben hatte, stolperte ich zufällig über den Blog von Jutta Reichelt und die von ihr zusammengetragenen Schreibübungen. Abgesehen von den motivierenden Anregungen, von denen ich das „Daily Diary“ ausprobiert habe, empfand ich ihre Aussagen darüber, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, ob der produzierte Text zu einem Schreibanlass auch gut genug sei, als beruhigend, denn ich erwischte mich beim Nachdenken über den Lv. 2-Text immer wieder dabei, dass ich ihn nicht gut genug fand und deswegen gar nicht erst anfing zu schreiben. Nun ist er fertig und auch wenn ich ihn etwas mager finde, habe ich nach dem Schreiben noch einige Korrekturen vorgenommen und mich aktiv damit auseinandergesetzt und darum geht es ja. Man kann nicht jedes Level mit drei Sternen abschließen.
Die Aufgabe für Lv. 2 war, sich nacheinander mehrere Impulswörter zu generieren und jeweils die ersten Assoziationen dazu aufzuschreiben. Wenn man genügend Wörter hat, soll man einen Text aus den Anregungen schreiben. Zum Generieren der Wörter nutze ich „Deutsch Wörter auf gut Glück“
Meine Wörter waren: Sommer, Amboss, rau, Quartett
Genervt drehte Bjarne sich um und musste sich eine bissige Erwiderung verkneifen. Was dachten denn die Leute, wie viel das Metall kostet, das er hier verarbeitete und wie viel Zeit in einem richtig guten Stück steckte, vom Schweiß mal ganz zu schweigen.
Er überlegte jedes Mal auf’s Neue, ob er sich diese Mittelalterfestivals und -märkte wirklich antun sollte, aber zumindest hatte er dort die Möglichkeit, seinen Beruf tatsächlich so auszuüben, wie er ihm am meisten Spaß machte, nämlich Einzelstücke zu fertigen und den Menschen zu zeigen, was hinter dem Schmiedehandwerk steckte. Es hatte ihn als Kind schon fasziniert zu lernen, dass ganze Zeiten nach Metallen benannt wurden, einzig und allein mit dem Hintergrund, dass Schmiede in der Lage waren, Nutzgegenstände, Waffen und Rüstungen aus diesen herzustellen. Manchmal bedauerte er, dass er erst im 20. Jahrhundert geboren worden war, denn durch die Industrialisierung hatte sein Traumberuf an Bedeutung verloren. Andererseits war er auch sehr froh darüber, nicht im Mittelalter zu leben, denn ihm waren die Härte und Rauheit der Zeit bewusst, vor allem wenn man weniger privilegierten Standes war.
Wahrscheinlich gingen ihm die meisten Menschen auf den besagten Veranstaltungen auch deshalb so auf die Nerven. Sie zelebrierten hier ein Pseudomittelalter, in dem alles schön bunt und sauber war und im Grunde ging es nur um den Verkauf und Konsum von Waren und Entertainment. Dabei gaben sich die Anbieter die größte Mühe, ach so authentisch zu wirken, aber eben nur so, wie es die Kunden aus ihren Bilderbuchvorstellungen gewohnt waren.
Doch zum Glück gab es in all dem Theater auch ein paar Menschen, mit denen es sich lohnte, seine Zeit zu verbringen, da sie ähnlich dachten wie Bjarne. So hatte er sich in den letzten Jahren mit der Lichterziehrin Gabi, dem Metbrauer Klaus und der Gauklerin Iva angefreundet und mittlerweile bildeten sie ein festes Quartett, in dem sie Termine, Anreisen und Übernachtungen gemeinsam plante. Gingen Märkte oder Festivals über mehrere Tage, blieben sie abends unter sich und stellten immer wieder fest, dass ihnen die aufgesetzte Fröhlichkeit und die meist dilettantisch vorgetragenen musikalischen Beiträge der Barden und Bands zuwider waren.
Für sie war das eben einfach ein Job und keine Passion.
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