Roadtrip Tag 4 & 5: Hagen und Düsseldorf

Manchmal hat man einfach Glück, so wie ich gestern in Hagen. Es war ja schon ein bisschen riskant, wegen eines Onlineartikels nach Hagen zu fahren, in der Hoffnung, dort ein bisschen StreetArt anschauen zu können, aber ich wurde nicht enttäuscht. In Hagen wurde übrigens 1912 die Firma Brandt gegründet, die wir alle wegen ihres Zwiebacks kennen. Heute war ich dann wieder in Sachen Museumskunst in Düsseldorf unterwegs und habe viele neue Eindrücke und Impulse zu alten Fragen bekommen. Nun bin ich in Köln, wo es morgen weitergeht. Weiterlesen

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Roadtrip Tag 2 & 3: Hannover und Düsseldorf

Hauswand in Hannover

Jetzt rächt sich direkt, dass ich gestern zu faul zum Schreiben war, denn ich habe das Gefühl, dass ich 10.000 kleine und große Erlebnisse hatte und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der zweite Stopp war in Hannover und auf dem Programm standen das Sprengel Museum, das übrigens nach dem Schokoladenfabrikanten und Kunstsammler Bernhard Sprengel benannt ist und das Karikaturmuseum. Doch neben den künstlerischen Eindrücken stelle ich fest, dass das Alleinunterwegssein auch für die Wahrnehmung etwas ganz Besonderes ist. Es ist ja nun mal so, dass man in einer Gruppe oder zu zweit im Urlaub viel im Gespräch ist und weniger von dem wahrnimmt, was um einen herum geschieht. Ich lerne gerade noch damit umzugehen, denn neben vielen lustigen und amüsanten Wahrnehmungen, gibt es eben auch solche, von denen man lieber abgelenkt gewesen wäre. Doch dazu später mehr. Erstmal der kulturelle Rückblick. Weiterlesen

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Roadtrip Tag 1: Hamburg

Keith Haring 1988

Keith Haring 1988

Alle Ferien wieder stellt sich die Frage, was man mit den sechs Wochen unterrichtsfreier Zeit anfängt. Ja, ich weiß, ich rede hier über ein Luxusproblem und will auch kein „Brot in die Wunde“ derer reiben, die Jobs haben, in denen sie nur den gesetzlichen Urlaubsanspruch im Jahr verplanen dürfen und ebenso wenig die Diskussion starten, dass Lehrer ohnehin viel zu viel Urlaub haben. Vielmehr möchte ich versuchen, über mein heute gestern gestartetes Projekt zu berichten, das zum Einen „Urlaub mit mir selbst“ bedeutet, was um ehrlich zu sein eine Premiere für mich ist und zum Zweiten soll es ein Roadtrip durch Deutschland (zumindest ist das bisher der Plan) werden, mit dem Ziel, diese oder jene Kunst zu betrachten, die in Museen, Ausstellungen oder auf der Straße zu finden ist.

Update: Videos einzubetten scheint grad nicht so zu funktionieren, wie ich das möchte, aber ich habe keine Lust zu basteln, denn die nächsten Eindrücke warten schon auf mich. 😉

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Sketchnotes: Einheiten umrechnen

gewichte-umrechnenAuf dem letzten BarCamp Skellige habe ich eine tolle Session zu Sketchnotes besucht und übe seitdem fleißig. Da meine Schüler immer wieder das Umrechnen der verschiedenen Einheiten verchecken, habe ich mal drei Übersichten gesketchnotet, die hoffentlich ein bisschen helfen. Weiterlesen

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Berlin StreetArt

Ick war in Berlin und dat war janz knorke. Vor allem freue ich mich jetzt richtig, dass ich im Juni mit meiner Klasse nochmal für vier Tage hinfahren darf, denn es gibt noch eine Menge StreetArt und Graffitis zu jagen.

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Paris II – mehr Bilder

Ich glaube, dass ich mir noch nie soviel Zeit zum Sortieren der Bilder nach einem Urlaub gemacht habe, wie dieses Mal. Aber es hat viel Spaß gemacht und man hat viele Momente noch einmal erlebt bzw. Revue passieren lassen.  Um ein bisschen mehr Ordnung reinzubringen, habe ich unter flickr einige Alben mehr angelegt als vorher gedacht. Nun ja, schaut selbst, wenn ihr mögt.

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Paris I – StreetArt

Paris StreetArt

Paris StreetArt

Dank meiner neuen Kamera habe ich Paris dieses Mal ziemlich oft durch das Objektiv gesehen und jede Menge Fotos gemacht. Da ich sie jetzt auch einigermaßen sortiert archivieren möchte, geht dafür einiges an Zeit drauf und ich kam nicht zu ausgiebigen verbalen Ergüssen. Deshalb gibt’s diese Woche ein erstes Album mit Parisbildern, denn wir hatten sehr viel Spaß daran, StreetArt zu „jagen“. Wenn man einmal dabei ist, hat es ja ein bisschen war von Sticker sammeln und man geht die eine oder andere Straße nur deswegen lang, weil man an der nächsten Ecke noch ein neues Bild erwartet, das man vorher noch nicht gesehen hat. Das hat uns auch in einige ungewöhnliche Ecken geführt, die wir sonst sicherlich nicht entdeckt hätten, wenn wir den ausgetretenen Touristenpfaden gefolgt wären.

 

 

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Was heißt hier Liebe?

Werftparktheater Skellige Foto: Yenefer Lupin CC-BY-NC

Werftparktheater Skellige
Foto: Yenefer Lupin CC-BY-NC

Am Donnerstag waren wir im Theater, mit allen 8. Klassen unseres Jahrgangs und das sind immerhin fünf, also so um die 110 SchülerInnen. In den vergangenen Jahren waren wir schon öfter im Opernhaus zu den Weihnachtsmärchen und bemühen uns mindestens einmal im Jahr einen Theaterbesuch zu organisieren. Passend zum Alter, den oft hormongesteuerten Ausbrüchen der lieben Kleinen und natürlich ein wenig auch im Kontext des Sexualkundeunterrichts, der in Klasse 8 wieder einmal anstand, fiel die Wahl dieses Mal auf „Was heißt hier Liebe?“ im Werfparktheater Skellige.

Theaterbesuche am Vormittag empfinde ich ja immer als etwas befremdlich, aber wenn die Vorstellung während der Unterrichtszeit angeboten wird, warum nicht nutzen und mit alten Gewohnheiten brechen. In der Anfangsphase was alles noch etwas wuselig, denn es dauerte seine Zeit, bis alle Anwesenden gerafft hatten, dass da ja richtige Menschen vorn spielen und es dafür auch ein ganzes Stück mehr Ruhe braucht als vielleicht im Kino. Doch während des Stücks merkte man, dass der überwiegende Teil der SchülerInnen absolut dabei waren, an den richtigen Stellen mitgingen und eben auch an den richtigen Stellen die Klappe hielten.

Das Stück wird nun schon seit ca. 20 Jahren immer wieder gespielt und hat an Aktualität nicht verloren. Klar, die Pubertät überkommt jede Generation aufs Neue und die grundsätzlichen Probleme sind die gleichen geblieben. Spannend fand ich, wie in manchen Szenen ein Raunen durch die Reihen ging und die SchülerInnen Formulierungen als krass empfanden, die in ihrer Alltagssprache oft ähnlich oder häufig auch pornöser auftreten. Bei den SchauspielerInnen empfanden sie es offensichtlich als unangebracht versaut. Tjaja, die liebe Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Besonders hat mich persönlich das tolle Feedback der Theatercrew gefreut, dass wir als begleitende LehrerInnen sehr präsent waren und für Ruhe gesorgt haben, das seien sie von KollegInnen aus anderen Schulen leider so nicht gewöhnt, die würde oft ihre Verantwortung am Eingang abgeben und das Stück verfolgen, egal was ihre Schützlinge in der Zeit so treiben. Ich hatte ja vor einer Weile schon mal über die Vorbildfunktion von LehrerInnen geschrieben und fühlte mich durch das Lob im Theater absolut bestätigt, dass ich da richtig liege.

Doch zurück zum Stück. Für SchülerInnen der 8. Klassen sollte es eigentlich ein Muss sein, denn es ist wirklich superpassend. Wer von euch es noch nicht gesehen hat, sollte einfach mal reingehen, denn auch als Erwachsener kann mann oft schmunzeln und gelegentlich herzhaft lachen und spürt hin und wieder die Erleichterung, dass man diesen stressigen Teil des Lebens schon hinter sich hat. 😉

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Die Geschichte zum Bild: Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione - Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben (1505)

In Florenz waren wir natürlich auch in den Uffizien einer der umfangreichsten Gemäldeausstellung der Welt, die echt sehr beeidruckend war. Viele Künstler haben immer wieder die gleichen Motive verarbeitet, die meistens was mit biblischer Geschichte zu tun hatten, so dass beim Betrachten der Bilder in manchen Räumen der Gedanke aufkam: „Ahja, mal wieder Maria und die üblichen Verdächtigen!“. Deshalb haben uns recht schnell vor allem die Bilder fasziniert, bei denen wir zumindest mal kurz überlegen mussten, wie die genaue Rahmenstory war, da sie nicht ganz so präsent ist. Grundsätzlich halte ich mich recht bibelfest, was die Geschichten des alten Testaments angeht, weswegen mich Giorgiones „Feuerprobe des Mosesknaben“ etwas länger beschäftigt hat, da mir diese Story bisher nicht bekannt war.

In der Bibel, dem Koran und der Torah wird die Geschichte von Moses relativ ähnlich erzählt. Nachdem die Söhne Jakobs aufgrund einer Hungersnot, zu ihrem vorher nach Ägypten verkauften Bruder Joseph, gezogen waren, siedelten sie sich dort an und vermehrten sich. Im 14. Jahrhundert v. Chr. herrschte dann ein anderer Pharao, der den Nachkommen Jakobs, die man unter anderem auch Hebräer nannte, nicht mehr so positiv gesonnen war und deswegen dafür sorgen wollte, dass sie sich noch weiter vermehren. Aus diesem Grund ordnete er die Tötung aller hebräischen neugeborenen Jungen an. In anderen Versionen der Geschichte ist die Rede von einem Traum des Pharao, der dahigehend gedeutet wurde, dass aus den Hebräern ein Mann hervorgehen würde, der den Pharao stürzen würde, was für diesen dann der Grund war, den oben bereits genannten Tötungsbefehl zu geben.

Nun folgt die allseits bekannte „Moses im Körbchen“-Story, die auch auf vielen Gemälden künstlerisch verarbeitet wurde. Moses Mutter Jochebed wollte ihren Sohn retten und bastelte deswegen ein Körbchen aus Schilf, bestrich es mit Pech, damit es wasserdicht ist und legte Klein-Moses hinein. Nun setze sie Kind im Körbchen am Ufer des Nils aus und ließ ihre Tochter Miriam beobachten. Die Tochter des Pharaos kommt zum Baden an den Nil, findet das Körbchen mit dem Kind, nimmt es mit nach Hause und will es behalten. Miriam bleibt in der Nähe und als ihr kleiner Bruder von keiner der Ammen Milch annehmen will, schlägt sie ihre Mutter als möglich Amme vor, was zur Folge hat, dass Klein-Moses nicht nur gerettet ist, sondern außerdem noch regelmäßig von seiner Mutter gesehen wird und versorgt werden kann. In anderen Überlieferungen war es die Frau des Pharao, die den kleinen Moses fand und bei sich aufnahm, aber das ist wohl hier eher nebensächlich.

Nun kommt der Teil der Geschichte, den ich nicht kannte und der so auch nicht in der Bibel zu finden ist. Eines Tages spielte der kleine Moses in der Gegenwart des Pharaos und – je nach Überlieferung – zerzauste er entweder den Bart des Herrschers oder warf seine Krone auf den Boden. Der Pharao war darüber sehr wütend und wollte das Kind töten lassen, doch seine Stiefmutter versuchte dem Pharao klarzumachen, dass das kleine Kind ihn nicht demütigen wollte, sondern einfach noch nicht den nötigen Verstand habe. Deshalb schlug sie die Feuerprobe vor, um den Beweis zu erbringen, dass Kinder in diesem Alter noch nicht wirklich denken. Klein-Moses wurde also eine Schale mit Gold und Edelsteinen präsentiert und eine mit glühenden Kohlen. Der Griff zum Schmuck sollte den Verstand beweisen, der Griff in die Kohlen den kindlichen Unverstand. Dank der Eingebung des Engels Gabriels griff Moses nicht nur nach den glühenden Kohlen, sondern steckte sie sich auch noch in den Mund und verbrannte sich dabei die Zunge. Das wiederum soll die Erklärung dafür sein, dass er der Überlieferung nach „eine schwere Zunge“ hatte und sich in bestimmten Situation lieber von seinem Bruder Aaron vertreten ließ, wobei sich die Experten darüber streiten, ob es sich dabei um einen Sprachfehler, Stottern oder mangelnde Beredsamkeit handelt.

Das Motiv der Feuerprobe wurde nur von wenigen anderen Künstlern aufgegriffen und ich freue mich, dass ich durch das Stolpern über ein Bild so viel Neues gelernt habe 🙂

Giorgione - Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben (1505)

Anton Johann Tischbein - Moses' Trial By Fire 1766

Anton Johann Tischbein – Moses‘ Trial By Fire  (1766)

Quellen:

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