Was heißt hier Liebe?

Werftparktheater Skellige Foto: Yenefer Lupin CC-BY-NC

Werftparktheater Skellige
Foto: Yenefer Lupin CC-BY-NC

Am Donnerstag waren wir im Theater, mit allen 8. Klassen unseres Jahrgangs und das sind immerhin fünf, also so um die 110 SchülerInnen. In den vergangenen Jahren waren wir schon öfter im Opernhaus zu den Weihnachtsmärchen und bemühen uns mindestens einmal im Jahr einen Theaterbesuch zu organisieren. Passend zum Alter, den oft hormongesteuerten Ausbrüchen der lieben Kleinen und natürlich ein wenig auch im Kontext des Sexualkundeunterrichts, der in Klasse 8 wieder einmal anstand, fiel die Wahl dieses Mal auf „Was heißt hier Liebe?“ im Werfparktheater Skellige.

Theaterbesuche am Vormittag empfinde ich ja immer als etwas befremdlich, aber wenn die Vorstellung während der Unterrichtszeit angeboten wird, warum nicht nutzen und mit alten Gewohnheiten brechen. In der Anfangsphase was alles noch etwas wuselig, denn es dauerte seine Zeit, bis alle Anwesenden gerafft hatten, dass da ja richtige Menschen vorn spielen und es dafür auch ein ganzes Stück mehr Ruhe braucht als vielleicht im Kino. Doch während des Stücks merkte man, dass der überwiegende Teil der SchülerInnen absolut dabei waren, an den richtigen Stellen mitgingen und eben auch an den richtigen Stellen die Klappe hielten.

Das Stück wird nun schon seit ca. 20 Jahren immer wieder gespielt und hat an Aktualität nicht verloren. Klar, die Pubertät überkommt jede Generation aufs Neue und die grundsätzlichen Probleme sind die gleichen geblieben. Spannend fand ich, wie in manchen Szenen ein Raunen durch die Reihen ging und die SchülerInnen Formulierungen als krass empfanden, die in ihrer Alltagssprache oft ähnlich oder häufig auch pornöser auftreten. Bei den SchauspielerInnen empfanden sie es offensichtlich als unangebracht versaut. Tjaja, die liebe Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Besonders hat mich persönlich das tolle Feedback der Theatercrew gefreut, dass wir als begleitende LehrerInnen sehr präsent waren und für Ruhe gesorgt haben, das seien sie von KollegInnen aus anderen Schulen leider so nicht gewöhnt, die würde oft ihre Verantwortung am Eingang abgeben und das Stück verfolgen, egal was ihre Schützlinge in der Zeit so treiben. Ich hatte ja vor einer Weile schon mal über die Vorbildfunktion von LehrerInnen geschrieben und fühlte mich durch das Lob im Theater absolut bestätigt, dass ich da richtig liege.

Doch zurück zum Stück. Für SchülerInnen der 8. Klassen sollte es eigentlich ein Muss sein, denn es ist wirklich superpassend. Wer von euch es noch nicht gesehen hat, sollte einfach mal reingehen, denn auch als Erwachsener kann mann oft schmunzeln und gelegentlich herzhaft lachen und spürt hin und wieder die Erleichterung, dass man diesen stressigen Teil des Lebens schon hinter sich hat. 😉

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Historischer Spaß – Kinderzeitmaschine

Bei der Suche nach passenden Webseiten für meine SchülerInnen rund um die Themen Revolutionen des 18. & 19. Jahrhunderts bin ich auf die Seite Kinderzeitmaschine gestoßen, die ich richtig toll finde. Hier kann man sich über die verschiedenen Zeitepochen informieren und das auf sehr unterhaltsame Weise, denn die Infos sind optisch ansprechend aufbereitet und es gibt für jedes größere Thema kleine Animationen. Die Texte sind gut verständlich geschrieben und schrecken auch in Sachen Länge nicht gleich ab. Manchmal muss man sich erstmal ein bisschen Durchklicken, bis man auf die passenden Informationen kommt, aber dafür gibt es eine ganz gute Suchfunktion. Einziger Nachteil an der Seite … sie haben Leif Erikssons Familiennamen falsch geschrieben … Eriks-Sohn –> Doppel-S! 😉

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Erklärbärvideos in Mathe

Jörg Willecke  / pixelio.de

Jörg Willecke / pixelio.de

In den nächsten Wochen sollen Prozent- und Zinsrechung noch einmal wiederholt bzw. gefestigt werden. Ich vermute, dass die Bandbreite von Vorwissen innerhalb der Klasse wieder mal sehr breit gefächert ist und werde mal versuchen, gezielt mit Schritt-für-Schritt-Erklärungsvideos zu arbeiten, die sich die SchülerInnen  wenn es nötig ist, zigmal anschauen können, wenn sie mit bestimmten Begrifflichkeiten oder Rechenschritten noch Probleme haben.

Das heißt natürlich nicht, dass ich auch immer für gemeinsame Lernrunden und Erklärungen bereit stehe, aber es könnte eine gute Ergänzung sein und vor allem auch dann eingesetzt werden, wenn ich schon an anderer Stelle in der Klasse gebunden bin. Da ich in Mathe ja noch unerfahren bin, was gut funktioniert und was nicht, bin ich sehr gespannt.

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Die Geschichte zum Bild: Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione - Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben (1505)

In Florenz waren wir natürlich auch in den Uffizien einer der umfangreichsten Gemäldeausstellung der Welt, die echt sehr beeidruckend war. Viele Künstler haben immer wieder die gleichen Motive verarbeitet, die meistens was mit biblischer Geschichte zu tun hatten, so dass beim Betrachten der Bilder in manchen Räumen der Gedanke aufkam: „Ahja, mal wieder Maria und die üblichen Verdächtigen!“. Deshalb haben uns recht schnell vor allem die Bilder fasziniert, bei denen wir zumindest mal kurz überlegen mussten, wie die genaue Rahmenstory war, da sie nicht ganz so präsent ist. Grundsätzlich halte ich mich recht bibelfest, was die Geschichten des alten Testaments angeht, weswegen mich Giorgiones „Feuerprobe des Mosesknaben“ etwas länger beschäftigt hat, da mir diese Story bisher nicht bekannt war.

In der Bibel, dem Koran und der Torah wird die Geschichte von Moses relativ ähnlich erzählt. Nachdem die Söhne Jakobs aufgrund einer Hungersnot, zu ihrem vorher nach Ägypten verkauften Bruder Joseph, gezogen waren, siedelten sie sich dort an und vermehrten sich. Im 14. Jahrhundert v. Chr. herrschte dann ein anderer Pharao, der den Nachkommen Jakobs, die man unter anderem auch Hebräer nannte, nicht mehr so positiv gesonnen war und deswegen dafür sorgen wollte, dass sie sich noch weiter vermehren. Aus diesem Grund ordnete er die Tötung aller hebräischen neugeborenen Jungen an. In anderen Versionen der Geschichte ist die Rede von einem Traum des Pharao, der dahigehend gedeutet wurde, dass aus den Hebräern ein Mann hervorgehen würde, der den Pharao stürzen würde, was für diesen dann der Grund war, den oben bereits genannten Tötungsbefehl zu geben.

Nun folgt die allseits bekannte „Moses im Körbchen“-Story, die auch auf vielen Gemälden künstlerisch verarbeitet wurde. Moses Mutter Jochebed wollte ihren Sohn retten und bastelte deswegen ein Körbchen aus Schilf, bestrich es mit Pech, damit es wasserdicht ist und legte Klein-Moses hinein. Nun setze sie Kind im Körbchen am Ufer des Nils aus und ließ ihre Tochter Miriam beobachten. Die Tochter des Pharaos kommt zum Baden an den Nil, findet das Körbchen mit dem Kind, nimmt es mit nach Hause und will es behalten. Miriam bleibt in der Nähe und als ihr kleiner Bruder von keiner der Ammen Milch annehmen will, schlägt sie ihre Mutter als möglich Amme vor, was zur Folge hat, dass Klein-Moses nicht nur gerettet ist, sondern außerdem noch regelmäßig von seiner Mutter gesehen wird und versorgt werden kann. In anderen Überlieferungen war es die Frau des Pharao, die den kleinen Moses fand und bei sich aufnahm, aber das ist wohl hier eher nebensächlich.

Nun kommt der Teil der Geschichte, den ich nicht kannte und der so auch nicht in der Bibel zu finden ist. Eines Tages spielte der kleine Moses in der Gegenwart des Pharaos und – je nach Überlieferung – zerzauste er entweder den Bart des Herrschers oder warf seine Krone auf den Boden. Der Pharao war darüber sehr wütend und wollte das Kind töten lassen, doch seine Stiefmutter versuchte dem Pharao klarzumachen, dass das kleine Kind ihn nicht demütigen wollte, sondern einfach noch nicht den nötigen Verstand habe. Deshalb schlug sie die Feuerprobe vor, um den Beweis zu erbringen, dass Kinder in diesem Alter noch nicht wirklich denken. Klein-Moses wurde also eine Schale mit Gold und Edelsteinen präsentiert und eine mit glühenden Kohlen. Der Griff zum Schmuck sollte den Verstand beweisen, der Griff in die Kohlen den kindlichen Unverstand. Dank der Eingebung des Engels Gabriels griff Moses nicht nur nach den glühenden Kohlen, sondern steckte sie sich auch noch in den Mund und verbrannte sich dabei die Zunge. Das wiederum soll die Erklärung dafür sein, dass er der Überlieferung nach „eine schwere Zunge“ hatte und sich in bestimmten Situation lieber von seinem Bruder Aaron vertreten ließ, wobei sich die Experten darüber streiten, ob es sich dabei um einen Sprachfehler, Stottern oder mangelnde Beredsamkeit handelt.

Das Motiv der Feuerprobe wurde nur von wenigen anderen Künstlern aufgegriffen und ich freue mich, dass ich durch das Stolpern über ein Bild so viel Neues gelernt habe 🙂

Giorgione - Feuerprobe des Mosesknaben

Giorgione – Feuerprobe des Mosesknaben (1505)

Anton Johann Tischbein - Moses' Trial By Fire 1766

Anton Johann Tischbein – Moses‘ Trial By Fire  (1766)

Quellen:

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Fazit aus zwei Praktika

bbroianigo  / pixelio.de

bbroianigo / pixelio.de

Im Rahmen meines Schulmanagementstudiums musste ich zwei Praktika absolvieren. Das eine machte ich bei der Firma Raytheon und das zweite in der Schule, wo ich die organisatorischen Abläufe, wie Personalgewinnung, Stundenverteilung und Stundenplanung begleiten konnte. Es war sehr interessant mal zwei Welten – freie Wirtschaft und Schule – detaillierter kennenzulernen und miteinander zu vergleichen.

In meinem Fazit möchte ich einige Bereiche der im Praktikumsbericht ausführlich dargestellten Beobachtungen bei der Firma Raytheon und in der Schule einander gegenüberstellen und sie vergleichen. Diese beziehen sich im schulischen Bereich nicht nur auf die schwerpunktartigen Erlebnisse aus dem Praktikum sondern auf auf andere Bereiche, die ich in meiner Arbeit an der Schule bzw. Einblicke, die ich als örtliche Personalrätin gewonnen habe. Weiterlesen

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Die Sache mit den Menschenrechten

Gerd Altmann/dezignus.com  / pixelio.de

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Nachdem wir uns im Weltkundeunterricht nun ausführlich mit Geschlechterrollen, Vorbildern und Vorurteilen beschäftigt hatten, steht nun das Thema „Die Welt verändert sich“ auf dem Plan. Es geht dabei um den Absolutismus, die Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts inklusive der industriellen Revolution, Menschenrechte und die soziale Frage im 19. Jahrhundert. Bisher hatte ich diese Themen schon mehrfach im reinen Geschichtsunterricht behandelt, aber eben noch nicht in Weltkunde. Deshalb schrieb ich zehn in Frage kommende Themen auf Zettel und ordnete sie mit der Klasse am Zeitstrahl ein. Daraufhin ließ ich die Klasse entscheiden, ob wir uns mit allen Themen gleichgewichtig beschäftigen wollen oder ob es von ihrer Seite ein besonderes Interesse an bestimmten Themen gäbe. Eine Schülerin bemerkte, dass nach den Vorurteilen ja sehr gut das Thema Menschenrechte passen würde, da beides eng miteinander zusammenhängt. Außerdem wurden die Themen „Unabhängigkeit Amerikas“, „Französische Revolution“ und „Napoleon“ besonders viel Zuspruch. Um ehrlich zu sein, habe ich im Vorfeld bemerkt, dass ich selbst das Thema „1848 – Revolution in Deutschland“ nicht besonders spannend finde. 😉

Also zuerst Menschenrechte. In der nächsten Stunde bat ich die SchülerInnen sich in Partnerarbeit zehn Menschenrechte zu überlegen, die ihrer Meinung nach die wichtigsten wären. Danach sollten sie in Vierergruppen zusammengehen und ihre Ergebnisse vergleichen und eine gemeinsame Zehnerliste aushandeln. Die Gruppen benannten dann reihum ihre wichtigsten Menschenrechte und wir ordneten sie an der Tafel. Bevor die SchülerInnen an die Arbeit gingen, definierten wir noch das Wort Menschenrecht. Ein Menschenrecht muss allumfassend für alle gültig sein, muss fair sein und darf andere nicht in ihren Rechten einschränken. Das Ergebnis der Plenumsdiskussion waren folgende Rechte (ohne Ranking):

  • ausreichend Wohnraum
  • sexuelle Selbstbestimmung (freie Partnerwahl)
  • Religionsfreiheit
  • Gleichberechtigung unabhängig von sexueller Orientierung, Hautfarbe, Religion, Herkunft, Behinderung, Geschlecht)
  • gesunde, ausreichende Nahrung & Trinken
  • Privatsphäre
  • Bildung
  • Meinungsfreiheit
  • Freiheit (nicht eingesperrt zu werden)
  • Mitbestimmung
  • Kind zu sein
  • Arbeit von der man seine Familie ernähren kann
  • Gewaltfreiheit

Bei der näheren Betrachtung, inwieweit wir diese Rechte in der Realität haben und sie nicht nur auf dem Papier formuliert sind, wurde schnell deutlich, dass das häufig leider nicht der Fall ist, obwohl Deutschland für sich beansprucht, ein Land zu sein, in dem Menschenrechte eine wichtig Rolle spielen. Einige Schülerinnen hatten bei der Praktikumssuche die Erfahrung gemacht, dass der gleiche Arbeitgeber bei der Nennung einen eindeutig deutschen Familiennamens einen Platz für ein zweiwöchiges Schülerpraktikum hatte, aber bei der Nennung eines ausländischen Namens plötzlich keine derartigen Kapazitäten zur Verfügung stellen konnte.

Ein weiterer Punkt war die Arbeit, deren Einkommen für die Familie zum Leben reicht. SchülerInnen berichteten, dass ihre Eltern in ihren Heimatländern einen hohen Abschluss hatten, der aber hier nicht anerkannt wird und sie deshalb entweder Hartz IV oder geringfügig bezahlte Jobs annehmen müssten, mit denen man die Familie nicht ernähren können.

Andere SchülerInnen berichteten von sehr beengten Wohnverhältnissen, weil sich die Familie aufgrund ihres Einkommens einfach keine größere Wohnung leisten könne und sich deshalb bis zu drei jugendliche Kinder ein Zimmer teilen müssten.
Interessant war auch die Diskussion über die Meinungsfreiheit und wie weit die reichen kann. Vor allem bei diesem Recht wurde deutlich, dass die eigene Meinungsfreiheit schnell die Rechte anderer verletzen kann, so zum Beispiel die Gewaltfreiheit, denn die eigene Meinung kann schnell andere verbal verletzen, wenn sie direkt vorgetragen wird.

In Bezug auf das Freiheitsrecht kam es zu einer interessanten Diskussion über Stubenarrest und ob dieser nicht das Recht auf Freiheit in unzumutbarer Weise einschränkt. Die SchülerInnen waren da sehr unterschiedlicher Ansicht und hielten vielfach Stubenarrest als Erziehungsmaßnahme für eine erträgliche Strafe.

Bei der Sammlung der vermeintlichen Rechte waren auch einige amüsante Meinungen dabei, so erbat sich eine Gruppe das „Recht auf Dummheit“, welches aber bei genauerem Hinschauen als Belastung für die Rechte anderer erwies. Eine andere Schülerin forderte für sich das „Recht auf Fantasie“, was wir ihr auch gern zugestanden. 😉

Alles in allem war es eine sehr anregende Doppelstunde, in der ich wieder sehr viel über die Gedanken, Wünsche und Lebensrealitäten meiner Schüler erfuhr, das ich in den nächsten Stunden auf jeden Fall wieder aufgreifen werde.

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Resümee: Masterstudiengang „Schulmanagement und Qualitätsentwicklung“ an der RAT Skellige

Gerd Altmann  / pixelio.de

Gerd Altmann / pixelio.de

Der vierte Semesterbeitrag ist bezahlt und damit die Rückmeldung zu meinem letzten Semester des Masterstudiengangs »Schulmanagement und Qualitätsentwicklung« an dRAT Skellige besiegelt. Ein guter Zeitpunkt, um einen ersten Rückblick zu wagen.

Vor dem Wintersemester 2011 stolperte ich über diesen Studiengang und überlegte, ob das was für mich sein könnte. Zwei Jahre, sieben Module, ca. 3000 Euro Studiengebühren, Wochenendseminare, Onlineseminare, zahlreiche Einsendeaufgaben, Klausuren, zwei einwöchige Praktika und am Ende eine Masterarbeit – schaffe ich das neben einer vollen Lehrerstelle oder wird das zuviel? Rückblickend kann ich sagen, dass es phasenweise schon stressig war, aber durchaus schaffbar ist.

Das Studienangebot wendet sich an Lehrkräfte mit Ambitionen irgendwann eine leitende Tätigkeit im Bildungsbereich übernehmen zu wollen bzw. Führungskräfte im Bildungssektor. Als Voraussetzung für die Zulassung muss man das erste und zweite Staatsexamen absolviert haben sowie zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen können. Die Inhalte des in sieben Module aufgeteilten Studiums umfassen viele Bereiche, die nachhaltige Auswirkungen auf die Qualitätsentwicklung in Schulen haben und geben gute Einblicke in die umfangreichen Tätigkeiten, die auf einen zukommen, wenn man eine Organisation wie eine Schule managen will. Jedes Modul startet mit einem Studienbrief und einem Präsenzseminar, welches man freitags und samstags gemeinsam mit der Jahrgangsgruppe in der Skelligeer Uni absolviert und an das sich fünf abendliche, eineinhalbstündige Onlineseminare im Wochentakt anschließen. Für letztere loggt man sich auf einer Lernplattform ein und lauscht den Ausführungen der Referenten, hält selbst Referate und kann sich wie im realen Seminarraum zu Wort melden und aktiv beteiligen. Zu jedem Modul schreibt man darüber hinaus drei dreiseitige Einsendeaufgaben zu Fragen, die im Studienbrief behandelt werden und am Ende steht in den meisten Modulen eine 60-minütige Klausur, die ebenfalls von zu Hause aus geschrieben und dann hochgeladen wird. Die Klausurfragen sind fast immer Transferaufgaben, deshalb nützt einem der Studienbrief zum Abgucken eher wenig, da man vielmehr aus seinen eigenen Erfahrungen aus dem Schulalltag schöpfen kann und diese dann „nur“ noch mit dem Thema in einen sinnvollen Bezug bringen muss. Weiterlesen

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Wir und unsere Vorurteile

Nach den Vorbildern habe ich mit meiner Klasse ausführlich über Vorurteile gesprochen. Dabei ist es erst einmal wichtig gewesen, dass Begrifflichkeiten wie Traditionen, Klischees und Vorurteile unterschieden werden. So ist es kein Vorurteil, dass in Italien häufig Spaghetti gegessen werden oder die Franzosen eher Wein trinken und die Deutschen Bier, sondern hier hat man es mit Traditionen zu tun. Der Grad zwischen Klischee und Vorurteil ist schon schmaler, denn während erstere noch einen eher witzigen Ansatz haben, verletzen zweitere meistens die Gefühle derer, die davon betroffen sind.

Warum gibt es eigentlich Vorurteile? Da waren die Schüler ziemlich schnell mit der Erklärung dabei, dass sie einem selbst mehr Sicherheit geben und man sich besser fühlt als die anderen. Auf die Frage, welche Gruppen von Menschen ihrer Meinung nach am häufigsten mit Vorurteilen belastet werden, überraschte mich die erste Antwort: Amerikaner. Aus der Perspektive eines irakischen Jungen ist diese Antwort aber gar nicht mehr so verwunderlich, denn er bemerkte danach noch: „Die sind ja sicher nicht alle so, wie die die bei uns waren.“ Im Anschluss wurden dann aber noch genau die Gruppen genannt, die ich auch mehr oder weniger im Kopf hatte und mit denen sich jetzt einzelne Gruppen mal genauer beschäftigen sollen, um uns dann in einer Präsentation schlauer zu machen – Juden, Sinti & Roma, Behinderte, Schwarze und Homosexuelle.

        

 

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Lehrer müssen Vorbilder sein!

Dieter Schütz  / pixelio.de

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Am letzten Wochenende stand wieder einmal ein Präsenzseminar im Rahmen meines Zusatzstudiums an, in dem es um das Thema „Personalführung in Schulen“ ging. Ein Teilbereich dazu ist die Gesunderhaltung des vorhandenen Personals, was in den derzeitigen stressigen Zeiten der Um- und Neugestaltung von Schulkonzepten eine große Herausforderung ist.

Eine Gruppenaufgabe war, die ganz alltäglichen Stressoren zu benennen und zu überlegen, welche Maßnahmen nötig sind, um diese zu reduzieren. In unserer Arbeitsgruppe stellten wir fest, dass ein Stressor die mangelnde Bereitschaft mancher Lehrkäfte ist, selbst die Werte und Regeln vorzuleben, die sie von Schülern erwarten – schlicht gesagt, sie sind keine Vorbilder. Wodurch äußert sich das? Ein typisches Beispiel ist die Pünktlichkeit  denn oft kommen Lehrkräfte deutlich verspätet in den Unterricht und nicht immer hat das gerechtfertigte Ursachen, sondern liegt einfach daran, dass sie bis zum Stundenklingeln mit ihrem Käffchen im Lehrerzimmer sitzen und noch dies und das besprechen.

Ein weiteres Beispiel ist der stets respektvolle Umgang mit anderen Menschen. In ihren Köpfen ist ein hierarchisches Bild verankert, dass sie selbst mehr wert sind als der unwissende Schüler, der bitteschön immer respektvoll allen Beteiligten gegenüber sein soll, egal ob er provoziert wird oder sich gerade schlecht fühlt. Werden solche Lehrer aber in ihren Arbeitsabläufen gestört oder haben das Gefühl, dass der Schüler nicht bei der ersten Ermahnung spurt, lassen sie sich durchaus mal zu Äußerungen hinreißen, die den Schülern bzw. der Klasse gegenüber alles andere als respektvoll sind. Völlig außer Acht gelassen wird dabei der Fakt, dass die Schüler Kinder und Jugendliche sind, die sich auch im Bereich „Umgang mit anderen“ noch in einem Lernprozess befinden und Lehrkräfte aufgrund ihrer Berufswahl und Ausbildung eigentlich Kommunikationsprofis sein sollten. Finde den Fehler!

An dieser Stelle könnte man sicherlich noch viele weitere Beispiele anführen, die alltäglich an vielen Schulen zu beobachten sind. Nun saß ich an dem besagten Wochenende mit ca. 30 anderen Lehrkräften und pädagogisch arbeitenden Menschen in einem Raum und es herrschte eine unterrichtsähnliche Situation, mit einem Professor an Lehrerstelle. So ein Perspektivwechsel ist sehr spannend, denn die Lehrer steckten in der Schülerrolle – und benahmen sich leider sehr häufig auch wie diejenigen Schüler, die sich nicht an Regeln halten. Viele kamen verspätet aus den Pausen, Handys klingelten während der „Unterrichtszeit“, manche redeten fast ununterbrochen lautstark mit ihren Nachbarn, lästerten über den „Lehrer“ oder „Mitschüler“, hielten sich in „Unterrichtsgesprächen“ nicht an die Gesprächsregeln etc.Von unterrichtsfremder Beschäftigung und deutlich zur Schau gestelltem Desinteresse will ich hier gar nicht reden.

Zwischendurch ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass sicherlich viele von ihnen in ihren eigenen Klassen ein ordentliches Maß an Disziplin erwarten und entsprechend mit Konsequenzen reagieren, wenn sich ihre Schüler wie sie selbst verhielten. Ähnliche Verhaltensweisen sind übrigens auch in Konferenzen schulischer Gremien aller Art zu beobachten, was mich zu dem Schluss bringt, dass da noch einiges nötig ist, um diesen oben genannten Stressor zu reduzieren.

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Vorbilder, Ideale und Idole

Mathias Klingner  / pixelio.de

Mathias Klingner / pixelio.de

Manche Unterrichtseinheiten machen so viel Spaß, dass man einfach darüber schreiben muss. So wie die nun fast abgeschlossene über Vorbilder und Stars im Fach Weltkunde mit meiner achten Klasse. Um uns erst einmal auf das Thema einzustimmen, haben wir uns überlegt, was Menschen für andere interessant und besonders macht, unabhängig vom Äußeren der Person. Dann sollten die Schüler sich überlegen, welche Menschen aus den Bereichen Musik, Film & Fernsehen, Politik, Wissenschaft & Kunst und Sport für sie besonders positiv sind. Schon da erlebte ich meine ersten Überraschungen, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass zu Politik sowie Wissenschaft & Kunst so viele interessante Nennungen kommen. Weiterlesen

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