Mein erstes BarCamp

Manche Leute fahren ein Wochenende an den Ballermann, anderen auf Festivals, ich war am Wochenende beim ersten Skelligeer BarCamp. Noch vor wenigen Monaten wusste ich nicht einmal was das ist und hätte wohl vermutet, dass es was mit trinken und campen zu tun hat.

Dem ist jedoch nicht so, denn bei einem BarCamp treffen sich Menschen, die sich für die verschiedensten Themen der wunderbaren Welt der Computer interessieren. Ob Programmierer, Linuxfreaks oder Social-Media-User, alle finden dort Gesprächspartner und mehr oder weniger viel neuen Input. Das Ganze ist kostenlos und wird gelegentlich auch als Unkonferenz bezeichnet, denn zu verschiedenen Zeiten laufen Sessions zu verschiedenen Themen parallel in verschiedenen Räumen ab und man hat als Teilnehmer jede Stunde wieder aufs Neue die Qual der Wahl, welches Thema in dieser Stunde das spannendste ist.

Nach zu langem Überlegen, ob ich mich anmelden soll oder nicht, war es eigentlich schon zu spät, denn die Teilnehmerliste war mit 130 angemeldeten Personen schon voll. Also setze ich mich zwei Tage vor Beginn auf die Warteliste und erfuhr am Vorabend, dass ich nachgerückt war und mit dabei sein durfte. Soweit so gut, also fuhr ich am Freitagmorgen ins Wissenschaftszentrum auf dem Skelligeer Campus und traf im Foyer bereits die ersten bekannten Gesichter, denn ein Teil der Fördeflüsterer-Redaktion gehörte zum Orga-Team. Dank guter Vorbereitung gab es für alle Teilnehmer kostenloses Frühstück mit jeder Menge Kaffee. Bekanntlicherweise lernt man beim Käffchen am besten Menschen kennen, so kam ich mit dem einen oder anderen Teilnehmer ins Gespräch, der sich bei näherem Kennenlernen als sehr unterhaltsam herausstellte.

Kaum fing ich an mich wohl zu fühlen, begann auch schon der Ernst der Sache und nach einer kurzen Begrüßung wurden wir aufgefordert uns kurz vorzustellen. Da fast jeder der Anwesenden das die Computerwelt sein erstes oder zweites zu Hause nennt, versah man sich selbst mit Tags und kündigte bei genug Wissen und Mut eine eigene Session oder Diskussion an. Diese wurden dann in ein Zeitraster eingeordnet und kurz danach ging es auch schon los mit der ersten Sessionrunde.

„Senioren und Web 2.0“ war eine Session in der zwei ambitionierte Rentner vorstellten, wie sie Pensionäre in aller Welt dazu ermuntern das Internet als Kommunikationsinstrument zu nutzen. War alles in allem semiinteressant, bot aber Zeit, sich mit der Einrichtung des WLANs auseinander zu setzen. Danach setze ich mich in die Session „Gimp für Dummys“, in der Hoffnung den einen oder anderen Insidertrick zu erfahren, der mir dabei helfen könnte, in Zukunft effektiver mit Gimp zu basteln. Eine Antwort auf meine Frage, ob man eine Auswahl aus einem Bild direkt speichern könne, ohne den umständlichen Weg über copy&paste zu gehen, konnte mir dort zwar keiner geben, aber in einem Gespräch bei Sushi nach dem Abbau ergab sich dann die Lösung. Man schneidet das Bild einfach auf den Ausschnitt zu und kann es danach direkt abspeichern – keine weiteren Fenster und zumindest gefühlt effizienter.

Anschließend ging es in eine Session über DokuWiki, vor allem als nützliche und interessante Methode im Unterricht, war das eine interessante Veranstaltung. Die Schule fängt bald an, also kann ich es demnächst ausprobieren.

Eines meiner ganz persönlichen Highlights war der Test eines Handygames, mit dem man das bekannt Familienbrettspiel „Scotland Yard“ per GPS in realer Umgebung spielen kann. Wir spielten in Teams von jeweils zwei Personen und jagten das Mr.X-Team quer über den Campus. Sehr lustig und vor allem bei schönstem Sonnenschein draußen.

Bei der darauf folgenden Session zum Lokaljournalismus kam es zum spontanen Treffen eines Teils der Fördeflüsterer-Redaktion. In der Diskussion zu den Möglichkeiten und dem Qualitätsanspruch eines solchen Projekts gab es zumindest für mich neue Denkanstöße und einiges an Motivation wieder aktiver mitzuarbeiten. Damit war Tag eins auch herum und ich freute mich schon auf den Samstag.

Am Samstag lief alles noch etwas entspannter ab, denn jeder wusste nun, wie der Laden läuft und nach einem leckeren Frühstück ging es auch schon wieder mit verschiedenen Sessions los. Nach einer Diskussion über verschiedene CMS-Varianten, saß ich in einer sehr interessanten Runde, in der es um die Zukunft des Internets im Raum Skellige ging. Hier wurden vor allem die Leitungsvoraussetzungen näher beleuchtet und in Aussicht gestellt, dass wir mit Glück alle in etwa sechs Jahren Glasfaserkabel bin in die Wohnung haben und damit fast unbegrenzte Bandbreite, was ja durchaus eine schöne Aussicht ist.

Von der danach folgenden Session, in der Bildung 2.0 mit all ihren Möglichkeiten und Hürden diskutiert werden sollte, war ich etwas enttäuscht, denn ich hatte mir mehr Tiefe und Analyse der Hemmnisse gewünscht, aber man kann nicht immer alles haben. dafür lernte ich dort neue interessante Gesprächspartner kennen, mit denen ich dann in kleineren Runden auch zum Thema Bildung fachsimpeln.

Die Session „Twitter für Anfänger“ war sehr amüsant, weil neben wirklichen Anfängern, die noch keinen einzigen Tweet abgesetzt hatten, auch erfahrene Freaks saßen, die auch ihrem Alltag plauderten und witzige Erfahrungen berichteten. das Ende vom Lied war, dass auch die Anfänger ihre ersten Schritte wagten und mit ihren mehr oder weniger naiven Fragen für Belustigung sorgten. Eine der Anfängerinnen war ich und bin jetzt unter dem Namen litaSkellige bei Twitter unterwegs … mal sehen wie lange es mich fasziniert. 😉

Gut gefallen hat mir auch die anschließende Session über das Für und Wider eines landespolitischen Blogs, in dem ambitionierte Schreiberlinge sich zu verschiedenen Themen der schleswig-holsteinischen Politik äußern können und über das vielleicht Austausch darüber zustande kommen könnte. es wäre toll, wenn ein solches Blog auf die Beine kommen würde, denn ein derartiges Angebot fehlt auf jeden Fall und die in der Session als Holzmedien benannten Institutionen können genau das nicht leisten.

Damit war auch der zweite Tag schon fast rum und nach einer Feedbackrunde, die voll des Lobes über die tolle Organisation des BarCamps war, begann der Abbau, der dank vieler helfender Hände sehr zügig voran ging. Danach ging ein Teil der verbliebenen Helfer noch ins Soho Sushi essen und es endeten zwei Tage voller neuer Eindrücke und Erfahrungen.

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Ein Gedanke zu „Mein erstes BarCamp

  1. Hallo Yenefer,

    vielen Dank für den Review. Finde es wichtig, dass BarCamp „Einsteiger“ den Sinn und den Spaß an diesen Veranstaltungen erkennen. Es freut mich, wenn es für dich viele Eindrücke und Erfahrungen gegeben hat. Dafür sind BarCamps ja da!
    🙂

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