Heute habe ich mehr oder weniger durch Zufall einen Leserbrief auf maniac.de gelesen, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Dort beschreibt ein junger Mann seinen Leidensweg in der Schule, der ihn fast zum Amoklaufen gebracht hat. Er schildert diverse Mobbingszenarien und macht dabei sehr deutlich, wie allein gelassen er sich dabei von seinen Lehrern fühlte. In den vielen Kommentaren zu diesem Leserbrief erzählen junge Erwachsene und Jugendliche von ähnlichen Erlebnissen, die ganz unterschiedlich schrecklich sind, aber eines immer gemeinsam haben – die Lehrer haben zum größten Teil nichts mitbekommen, weggeschaut oder ignoriert.
Natürlich gibt es nicht „die Lehrer“, denn jeder ist verschieden und geht anders durch seinen Alltag, aber eine derartige Wahrnehmung einer Opfergruppe ist schon ziemlich erschütternd, denn in deren Umfeld gab es wohl keinen, an den sie sich hätten wenden können. Sicher haben Lehrer viel zu tun und der viel beschriebene „Halbtagsjob“ ist doch ein bisschen zeitaufwändiger und stressintensiver als einige Außenstehende sich das vorstellen, aber dürfen dabei die auf der Strecke bleiben, die Hilfe am allernötigsten haben?
Vielleicht würde eine direktere Kommunikation zwischen den Leidenden und den Wegguckenden helfen, wenn zweitere denn daran interessiert wären. Doch wo kann diese stattfinden, wenn doch ein Großteil der Pädagogen das Internet und die dortige Kommunikation als ein Buch mit sieben Siegeln ansehen und das eben die Plattform ist, auf der sich die Opfer am ehesten trauen über ihre Erlebnisse zu berichten. Da bleibt wohl wieder einmal nur eines: Kopf hoch und selbst das Beste leisten das möglich ist. :/
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