Am letzten Wochenende stand wieder einmal ein Präsenzseminar im Rahmen meines Zusatzstudiums an, in dem es um das Thema „Personalführung in Schulen“ ging. Ein Teilbereich dazu ist die Gesunderhaltung des vorhandenen Personals, was in den derzeitigen stressigen Zeiten der Um- und Neugestaltung von Schulkonzepten eine große Herausforderung ist.
Eine Gruppenaufgabe war, die ganz alltäglichen Stressoren zu benennen und zu überlegen, welche Maßnahmen nötig sind, um diese zu reduzieren. In unserer Arbeitsgruppe stellten wir fest, dass ein Stressor die mangelnde Bereitschaft mancher Lehrkäfte ist, selbst die Werte und Regeln vorzuleben, die sie von Schülern erwarten – schlicht gesagt, sie sind keine Vorbilder. Wodurch äußert sich das? Ein typisches Beispiel ist die Pünktlichkeit denn oft kommen Lehrkräfte deutlich verspätet in den Unterricht und nicht immer hat das gerechtfertigte Ursachen, sondern liegt einfach daran, dass sie bis zum Stundenklingeln mit ihrem Käffchen im Lehrerzimmer sitzen und noch dies und das besprechen.
Ein weiteres Beispiel ist der stets respektvolle Umgang mit anderen Menschen. In ihren Köpfen ist ein hierarchisches Bild verankert, dass sie selbst mehr wert sind als der unwissende Schüler, der bitteschön immer respektvoll allen Beteiligten gegenüber sein soll, egal ob er provoziert wird oder sich gerade schlecht fühlt. Werden solche Lehrer aber in ihren Arbeitsabläufen gestört oder haben das Gefühl, dass der Schüler nicht bei der ersten Ermahnung spurt, lassen sie sich durchaus mal zu Äußerungen hinreißen, die den Schülern bzw. der Klasse gegenüber alles andere als respektvoll sind. Völlig außer Acht gelassen wird dabei der Fakt, dass die Schüler Kinder und Jugendliche sind, die sich auch im Bereich „Umgang mit anderen“ noch in einem Lernprozess befinden und Lehrkräfte aufgrund ihrer Berufswahl und Ausbildung eigentlich Kommunikationsprofis sein sollten. Finde den Fehler!
An dieser Stelle könnte man sicherlich noch viele weitere Beispiele anführen, die alltäglich an vielen Schulen zu beobachten sind. Nun saß ich an dem besagten Wochenende mit ca. 30 anderen Lehrkräften und pädagogisch arbeitenden Menschen in einem Raum und es herrschte eine unterrichtsähnliche Situation, mit einem Professor an Lehrerstelle. So ein Perspektivwechsel ist sehr spannend, denn die Lehrer steckten in der Schülerrolle – und benahmen sich leider sehr häufig auch wie diejenigen Schüler, die sich nicht an Regeln halten. Viele kamen verspätet aus den Pausen, Handys klingelten während der „Unterrichtszeit“, manche redeten fast ununterbrochen lautstark mit ihren Nachbarn, lästerten über den „Lehrer“ oder „Mitschüler“, hielten sich in „Unterrichtsgesprächen“ nicht an die Gesprächsregeln etc.Von unterrichtsfremder Beschäftigung und deutlich zur Schau gestelltem Desinteresse will ich hier gar nicht reden.
Zwischendurch ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass sicherlich viele von ihnen in ihren eigenen Klassen ein ordentliches Maß an Disziplin erwarten und entsprechend mit Konsequenzen reagieren, wenn sich ihre Schüler wie sie selbst verhielten. Ähnliche Verhaltensweisen sind übrigens auch in Konferenzen schulischer Gremien aller Art zu beobachten, was mich zu dem Schluss bringt, dass da noch einiges nötig ist, um diesen oben genannten Stressor zu reduzieren.
Elemente von sozialen Netzwerken übertragen Daten, ohne dass sie tatsächlich angeklickt werden. Aus diesem Grund musst du bei uns den Button vor der Benutzung erst aktivieren.
Habt ihr die Situation mal per Video aufgezeichnet und im Anschluß angesehen?
Das hilft oft, denn aus der Situation heraus kann man es sehr schlecht beurteilen, ein Video Spiegel hilft meistens es besser zu verstehen.
Pingback: Results for week beginning 2013-01-25 | Iron Blogger Skellige
Pingback: Was heißt hier Liebe? « … schreiben …